Landestheater Fall für den Rechnungshof?
Es gibt Dinge, die mögen rechtlich lupenrein sein, allein ihre Optik und ihre moralische Signalwirkung sind verheerend. Keinerlei Applaus hat sich deshalb das Landestheater für die skandalöse Posse „Sweet Charity – Kurzarbeit bei voller Gage“ (Inszenierung Direktor Thomas Königstorfer unter der Regie der Betriebsratsvorsitzenden Gotho Griesmeier) verdient. Das in diesem Fall in der österreichischen Kulturszene einzigartig angewandte und unsägliche Privileg einer „freiwilligen Überzahlung“ ist nicht nur eine Verhöhnung Tausender Menschen, die durch Kurzarbeit massive Verluste im Haushaltsbudget hinnehmen mussten. Das Lied vom „Big Spender“ ist auch ein Schlag ins Gesicht unzähliger Kultureinrichtungen, die keine Möglichkeit haben, durch Herumgetrickse auf solche Regelauslegungen zurückzugreifen.
Deshalb werden auch Rufe laut, dass das mit öffentlichen Mitteln am Leben erhaltene Landestheater ein Fall für den Landesrechnungshof und die Frage abzuklären ist, ob die Großzügigkeit die Lockdownkosten unnötig verteuert hat. Denn: Hier geht es nicht um eine „Neiddebatte“, sondern um die Frage, ob verantwortungsvoll und kostenbewusst mit unserem Geld umgegangen wurde.
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