Kommentar: EU - die fantastischen Vier!
Respekt! Das waren regelrechte Nachhilfestunden in den Fächern EU-Politik und strategische Verhandlungsführung, die Kanzler Kurz im Zuge des EU-Gipfels den willfährigen Merkel- und Macron-Klatschern verpasst hat. Die „sparsamen Vier“ – Österreich, Schweden, Dänemark und die Niederlande – haben in Union mit Finnland erstmals eines vorgeführt: Dass eine Allianz kleinerer Staaten in der Lage ist, nach dem Wegfall Großbritanniens die deutsch-französiche Geiselhaft auszuhebeln. Sie haben erfolgreich verhindert, dass ein für alle Nettozahler so bedeutsames Thema wie die Corona-Wiederaufbauhilfe wie gewohnt widerstandslos abgenickt wird. Dafür verdienen sie den Titel „Die Fantastischen Vier“. Ihr Widerstand ist legitim. Zu naheliegend ist nämlich der Verdacht, dass die üblichen Verdächtigen im Süden Europas die Wiederaufbauhilfe für diverse Staatskassensanierungen zweckentfremden und keinerlei Bereitschaft zeigen werden, von ihrem Leben auf Pump und Kosten anderer abzurücken. Mit Diffamierungen wie Kleinkrämer, Egoist und Integrationsbremser kann Kurz angesichts des Erfolges leicht leben. Zumal, wenn die Nörgeleien und Ansudeleien aus der sattsam bekannten Ecke der nach Brüssel entsorgten Altpolitiker kommen, die in ihrem Leben in der EU noch nie irgend etwas bewegt haben, geschweige denn mit Steuergeldern verantwortungsvoll umgegangen sind.