Kommentar: Es trifft diesmal die Wiener
Leonore Gewessler – im Osten unseres Landes sorgt das Nein der grünen Ministerin zum Lobau-Tunnel für einen massiven Aufstand. Diesmal ist der Aufschrei besonders laut, weil es ausnahmsweise einmal Wien trifft. Die Watsche der erklärten Umweltaktivistin bestätigt in Wahrheit aber einmal mehr, dass Verkehrsverantwortliche in den Bundesländern bei jedem Ministerwechsel zittern müssen. Und zwar aus Angst davor, dass Projekte, die mit viel Arbeitsaufwand und entsprechenden Kosten ausgearbeitet wurden, über Nacht abgedreht werden. Frei nach dem Motto: „Wenn die Ministerin net will, nutzt es gar nix …“
In Oberösterreich wurden auf diesem Gebiet genug leidvolle und fragwürdige Erfahrungen gesammelt. Zum Beispiel 2010, als die damalige Neo-Ministerin Doris Bures (SP) unvermittelt den bis heute nicht gebauten Westring abdrehte. Und wer Grüne wie Gewessler kennt, weiß, dass das Hauptaugenmerk der Devise „Autos weg“ gilt. Ob das gescheit ist oder nicht, steht auf einem anderen Blatt Papier. Denn bis heute kann sich niemand erklären, warum Gewessler der Stadt Linz Zuschüsse zu hochinnovativen und klimaschonenden Vorzeigeprojekten verweigerte, nur weil diese nicht schienengebunden sind. Vielleicht wird das Lobau-Projekt aber auch deshalb geopfert, weil viele Wähler der GrünInnen diesen Akt als Zementierung des Glaubwürdigkeitsfundaments ansehen könnten.