Kommentar: Der verteufelte Herr Nehammer
Man gewährt Menschen, die einen neuen Job antreten, im Normalfall 100 Tage Schonfrist, um dann eine Replik über die geleistete Arbeit zu ziehen. Nicht üblich ist das offenbar in den gehirnbefreiten untersten Niederungen der asozialen Netzwerke. Die üblichen Verdächtigen in den rechtschreibfreien Zonen wurden schon vor der Angelobung von Neo-Kanzler Nehammer massiv verhaltensauffällig. Seitdem hagelt es Verleumdungen, wüste Beschimpfungen und Drohungen. Zum Teil decken sich diese Kreise oft mit den Querulanten unter den Corona-Demonstranten. Man findet ein explosives Gemisch und Konstellationen, die verstörend sind. Rechte Zündler, Bengalo-Schmeisser und Fakenews-Fanatiker sowie unerschütterlich treue Fans von Wurmsalz-Spezi Kickl marschieren voran.
Dahinter folgen Aluhutträger und Globuli-Experten aus dem alternativen linksgrünen Naturmedizinsumpf, in dem Bachblüten, Baumumarmungen und Schamanismus als Corona-Heilmittel hoch im Kurs stehen. Was diese divergenten Gruppen eint: ein absurdes Weltbild. Wie jenes der Hardcore-Impfgegner, die sich hinter der Unantastbarkeit ihres Körpers verstecken, ohne darüber nachzudenken, dass ihre Impfverweigerung das Recht anderer Menschen nicht angesteckt zu werden, krass unterläuft. Paranoiker die sich Duschhauben aufsetzen, weil sie Angst haben, von Hubschraubern aus mit Impfstoff besprüht zu werden oder anderen vorschwurbeln, dass mit der Impfung ein von Bill Gates entwickelter Steuerchip mitinjiziert wird, erscheinen einer Besachwaltungsdiskussion würdig. Unter dem Mantel von Demokratie und Meinungsfreiheit passieren Dinge, die mit dem einen oder anderen nichts mehr zu tun haben. Aus ganz einfachen Gründen: Rechtsradikale sind keine Demokraten, Verschwörungstheorien sind keine Meinung. Und wenn geistig einfachst strukturierte Hater im Netz von brennenden Parlamenten fantasieren und Impf-Ärzte Polizeischutz brauchen, weil Wahsinnige drohen, ihnen den Kopf abzuhacken, muss man hart durchgreifen, damit die Straße für Menschen mit berechtigten Anliegen frei wird. Und so hoffen wir, dass der neue Kanzler allen, die die gesellschaftlichen Spielregeln unterlaufen, Mores lehrt und die 3S-Regel einführt: Strafen, Strafen, Strafen!