„Inkompetenz“: Linzer Bürgermeister übt scharfe Kritik an Bildungsminister
Rund ein Drittel aller Corona-Neuinfektionen in Linz fiel in der vergangenen Woche auf Kinder und Jugendliche. Für Bürgermeister Klaus Luger sei es deshalb „unvermeidbar, umgehend auf Distance Learning umzustellen“. Schulen sollten nur für die unbedingt nötige Betreuung und Beaufsichtigung offenstehen, schreibt Luger in einer aktuellen Presseaussendung.
An Bildungsminster Heinz Faßmann lässt er kein gutes Haar – dieser handle stur und nicht lösungsorientiert, so Luger und kritisiert: „Es ist absurd, dass einerseits die Eltern gebeten werden, die Kinder nicht in die Schule zu schicken. Andererseits verbietet derselbe Minister die Umstellung auf Distance Learning, das von einigen Linzer Schulen über das Wochenende vorbereitet wurde.“
Was soll man von einem Bildungsminister halten, der Pädagogen untersagt, alle ihre Schüler zu unterrichten? – Bürgermeister Klaus Luger
Das Linzer Stadtoberhaupt fordert den Bundeskanzler und den Gesundheitsminister auf, „diesem Treiben ein Ende zu bereiten und Faßmann zum Einlenken zu bewegen.“
„Chaos“ an Schulen
Die angekündigten Lernpakete für Zuhause, würden laut Luger zahlreichen Schülern für die nächsten Tage nicht in Aussicht gestellt. In manchen Linzer Schulen finde auch kein pädagogisch wertvoller Unterricht statt, da nicht alle Kinder anwesend sind. Gleichzeitig sieht der Bürgermeister die epidemiologischen Ziele – nämlich die Infektionsketten zu unterbrechen – stark gefährdet, weil unter diesem Aspekt noch immer zu viele Kinder anwesend seien.
Ich gehe mit dem Wort Chaos vorsichtig um. Aber das, was sich in unseren Schulen abspielt, verdient diesen Begriff leider zu Recht. – Bürgermeister Klaus Luger