Gerade rund ums Fest der Liebe: drei von zehn Senioren einsam
Eine aktuelle imas-Umfrage im Auftrag des OÖ Seniorenbundes malt ein trauriges Bild rund um das Fest der Liebe. Der Aussage „Manche Menschen meinen, dass sie gerade zu Weihnachten gerne mehr Besuch und Kontakt zu Freunden hätten, als sie tatsächlich haben“ stimmten 17 Prozent der befragten Über-60-Jährigen „sehr“ und 55 Prozent „eher“ zu.
Weihnachtsprogramm für Senioren
Getreu dem Motto „Gemeinsam statt einsam“ hat der OÖ Seniorenbund ein Weihnachtsprogramm entwickelt, das jede Menge gemeinschaftliche Aktivitäten und Veranstaltungen beinhaltet. Dazu zählen etwa ein digitaler Adventkalender mit Geschichten, Rezepten und Gewinnmöglichkeiten, das Gesprächsangebot „Griaß di, wie geht's?“ im Advent, das Format „Kennaglernt“, bei dem neue Kontakte geknüpft werden können, gemeinsames Kekse backen für die Alten- und Pflegeheime oder auch Reiseangebote über Weihnachten und den Jahreswechsel.
Trend Einpersonenhaushalte
Einsamkeit im Alter ist aber nicht nur rund um Weihnachten ein Thema. Ein Drittel der Menschen über 65 lebt in Österreich alleine – meist, weil der Ehepartner verstorben ist oder es eine Trennung gab, mit zunehmendem Alter steigt der Anteil drastisch. Zur steigenden Lebenserwartung gesellt sich der grunsätzliche Trend zu Single-Haushalten. Während zwischen 1985 und 2019 die Zahl der Privathaushalte in Österreich um 41 Prozent gestiegen ist, hat die Bevölkerung nur um 17 Prozent zugenommen. Dei Einpersonenhaushalte haben sich im selben Zeitraum von 768.000 auf 1.480.000 fast verdoppelt, 2021 gab es sogar schon 1.525.000 Einpersonenhaushalte. Derzeit leben in Oberösterreich rund 236.000 Mensch in Einpersonenhaushalten. Bis zum Jahr werden es Prognosen zufolge rund 254.000 sein, bis 2050 rund 293.000.
Einsamkeit macht krank
„Aus vielen Umfragen und Untersuchungen wissen wir, dass rund zehn Prozent der Befragten angeben, häufig oder immer einsam zu sein, weitere etwa 20 Prozent geben an, sich manchmal einsam zu fühlen“, sagt OÖ Seniorenbund Landesobmann LH a.D. Josef Pühringer, der Einsamkeit als „versteckte“ Epidemie bezeichnet. Experten seien sich einig: Soziale Kontakte, ein Mindestmaß an Gemeinschaftsleben und gesellschaftlicher Teilhabe sind für das Wohlbefinden, ja sogar für die Gesundheit der Älteren sehr wichtig. Denn häufig haben Menschen, die unter Einsamkeit leiden, auch gesundheitliche Probleme. Neben erhöhtem Blutdruck, einer höheren Anfälligkeit für Herzerkrankungen oder einer Schwächung des Immunsystems, sind es vor allem psychische Probleme, die zu einer chronischen Belastung werden. Langfristig kann Einsamkeit zu erhöhtem Tabak- und Alkoholkonsum, Depressivität, verschlechterter Schlafqualität und einer früheren Mortalität führen.