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Klima-Landesrat Stefan Kaineder freut sich über die Einführung der Gusto-Box.
Klima-Landesrat Stefan Kaineder freut sich über die Einführung der Gusto-Box.
Land OÖ/Werner Dedl

Die neue Gusto-Box ist da: Die Verpackung macht's? Nicht immer!

26.08.2021 um 07:32, Conny Engl
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Der grüne Umwelt-Landesrat Stefan Kaineder präsentierte gestern die "Gusto-Box", sie soll eine nachhaltige Verpackungslösung für die Gastronomie sein. Das weekend Magazin hat bei Anita Moser, Gründerin der Facebook-Gruppe "Linz isst", nachgefragt, ob diese Karton-Box wirklich Sinn macht.

Lebensmittelverschwendung und Plastikmüll sind zwei große Themen unserer Zeit, denen immer noch zu wenig der Kampf angesagt wird. Grundsätzlich ist die von der Firma Messerle entwickelte Gusto-Box – die zu 100 Prozent aus Papier besteht – also eine gute Idee. Weshalb das Umweltressort des Landes Oberösterreich diese auch finanziell unterstützt: Zur Einführungsphase ist die Box für heimische Gastronomiebetriebe zu einem günstigeren Preis erhältich: 0,20 Euro pro Stück.

Nicht überall umsetzbar

Doch besonders praxistauglich ist die Karton-Box wohl nicht, ist die Linzer Unternehmerin und Kochbuchautorin Anita Moser überzeugt. Und sie muss es schließlich wissen, denn sie kennt die heimische Gastro-Szene wie ihre Westentasche. "Was auf den ersten Blick definitiv als nachhaltig erscheinen mag, löst die Anforderungen vieler Anbieter leider nicht. Fastfood-Take-Away achtet zu sehr auf den Preis. Und im gehobenen Segment setzt man für Take Away eher auf Glas mit Einsatz, da hier sehr viele unterschiedliche Komponenten abgefüllt werden müssen – was sich in der Gusto-Box nicht umsetzen lässt", bringt es die Restaurantkritikerin auf den Punkt.

Die Gusto-Box erscheint auf den ersten Blick nachhaltig, löst allerdings die Anforderungen vieler Anbieter nicht. – Anita Moser, Geschäftsführerin Private Taste GmbH

Auf unsere Frage, ob Oberösterreichs Wirte dieses Angebot annehmen werden beziehungsweise sollten, entgegnet Moser: "Aufgrund der Subventionen beziehungsweise Nachlässe wird es für manche Gastronomen ein Anreiz sein, auf die Gusto-Box umzustellen. Ob diese flächendeckend einsetzbar ist, wage ich zu bezweifeln, auch wenn es durchaus zu befürworten ist."

Nichts Neues

Aufgrund der Lockdowns haben sehr viele Betriebe schon vergangenes Jahr auf Take Away und Lieferung umgesattelt beziehungsweise zusätzlich im Angebot. Anita Moser weiß: "Manch umweltbewusste Gastronomen haben bereits zu Beginn der Pandemie auf nachhaltige Transportboxen umgestellt. Das Angebot ist beziehungsweise war am Markt ja durchaus vorhanden." Auf den von ihr gegründeten Facebook-Gruppen "Ö isst ...", "Linz isst ..." und "Regional statt global" sorgen nachhaltige Take-Away-Lösungen unter den knapp 70.000 Mitgliedern auch immer wieder für Gesprächsstoff.

Keine kennt die heimische Gastro-Szene besser als Genuss-Unternehmerin Anita Moser.

Mehr Details zur Gusto-Box

Die Gusto-Box kann in die Mikrowelle und ins Backrohr (max. 220 °C, 30 Minuten) geschoben werden. Auch die Lagerung im Kühlschrank ist kein Problem, außerdem ist sie wärme- und kälteisolierend.

Nach dem Gebrauch kann sie wie jede andere Kartonverpackung mit dem Altpapier entsorgt und danach verwertet werden. Sie bleibt somit im Recyclingkreislauf.

Für Unternehmen gibt es die Möglichkeit, die Gusto-Box durch Aufkleber mit Restaurantlogos oder Slogans persönlich zu gestalten.

Alle Infos: www.gusto-box.info

 

 

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