Die EU - so Uneins wie eh und je
Die Weltwirtschaft in Flammen. Rundherum Gesundheitssysteme, die implodieren. Im Gegensatz zu Erkrankungsraten, die explodieren. Inmitten dieses Umfeldes des globalen Irrsinns liefert die EU ein erneutes Musterbeispiel für ein zwischenstaatliches Totalversagen. Wie in der Migrationsfrage oder beim Brexit gibt es auch während der Corona-Krise in Brüssel nichts, was Außenstehende auch nur im Entferntesten an ein koordiniertes und gemeinsames europäisches Vorgehen errinnert. Kein brauchbarer Masterplan und schon gar keine Antworten auf die Fragen der von Existenzsorgen und Zukunftsängsten gepeinigten Menschen. Inmitten eines Schmelztiegels aus Schwerfälligkeit, Inkompetenz und der Desorientierung ausrangierter Politbonzen, wurden letztens befremdende Probleme gewälzt. Darf sich eine Sojawurst Wurst nennen, ein Veggie-Burger Burger oder ein Tofu-Schnitzel Schnitzel? Aha, solche Fragen quälen also inmitten der schwersten Arbeitsmarkt- und Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg die Brüsseler Sesseldrücker. Eine abstruse Diskussion, die das EU-Parlament da vereinnahmt hat und die in Wahrheit nichts anderes ist als ein Interessenskampf der Fleischindustrie- und Veganlobbyisten. Insgesamt toppt das sogar die Gurkenkrümmungs- und die Traktorsitzverordnung. Wen wundern noch EU-Skepsis und -Verdrossenheit?