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Eingang zum "Winterzauber" im Klosterhof in Linz.
Im Klosterhof in Linz muss man heuer 5 Euro Eintritt für den Adventmarkt zahlen.
Im Klosterhof in Linz muss man heuer 5 Euro Eintritt für den Adventmarkt zahlen.
Albin Schuster / Pressefoto Scharinger / picturedesk.com

Ansturm zu groß: Adventmarkt verlangt Eintritt

20.11.2024 um 12:18, Simone Reitmeier
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Der Linzer Weihnachtsmarkt im Klosterhof verlangt heuer erstmals Eintritt. Viele zeigen Verständnis, andere sprechen jedoch von Abzocke.

Riesige, glänzende Kugeln, strahlende Bäume und ein romantisches Ambiente – der Weihnachtsmarkt im Linzer Stiegl Klosterhof bietet alles, was das Adventherz begehrt. Insbesondere aber auch, was das Influencer-Herz begehrt. Denn in der Location lassen sich nicht nur Punsch und Co genießen, sondern auch stimmungsvolle Schnappschüsse machen. Nachdem der Ansturm offenbar zu groß wurde, verlangt der Veranstalter nun Eintritt. Während einige Einheimische das als nachvollziehbar empfinden, stößt es bei anderen auf Kritik.

Konsum bleibt auf der Strecke

Im vergangenen Jahr war der Eintritt in den Klosterhof noch kostenlos, heuer werden 5 Euro verlangt. Der Grund: Viele Besucher konsumieren kaum etwas. „Busse voll mit Menschen kommen, nur um eine Runde für Selfies zu drehen“, erklärt Veranstalter Josef Gassner sen. gegenüber der Krone. „Das würde in einem Gastgarten nie passieren.“ Dennoch trifft er damit bei einigen auf Unverständnis, teils ist sogar von Abzocke die Rede. Auf Facebook schreibt eine Nutzerin unter einen Beitrag von LINZA.at: „Schade, den hätte ich heuer gerne mal angesehen, aber für uns als Familie sind das 20 Euro nur um mal zu schauen, das ist nicht wenig – Punsch trinken wir nicht.“

Eintritt = Gutschein

Viele würden laut Gassner aber vergessen, dass es sich im Klosterhof nicht um einen städtischen Betrieb, sondern um einen privaten Weihnachtsmarkt handelt, der auf Umsatz angewiesen ist. Wer genau hinsieht, merkt: Es handelt sich nicht um einen Eintritt im herkömmlichen Sinne. Pro Ticket erhalten Besucher einen Gutschein für ein Heißgetränk – so wie es beim Hellbrunner Adventzauber in Salzburg schon seit zehn Jahren der Fall ist. Genau das findet auch so einige Befürworter. Ein User auf Facebook schreibt: „Völlig richtig, es ist ja keine soziale Einrichtung, sondern ein Gastrobetrieb, der Umsatz erwirtschaften muss. Wobei es ja nicht mal Eintritt ist, sondern ein Mindestkonsum. Bei diesem Aufwand wirklich absolut richtig.“

Das Gros der Kommentare ist generell positiv, der Weihnachtsmarkt dürfte sich auch heuer über viele Besucher freuen – allerdings ohne Influencer, die nur auf hübsche Fotos aus sind.

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