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emporia

30 Jahre emporia - eine Erfolgsstory aus Linz

04.05.2021 um 09:54, Lukas Steinberger-Weiß
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Von der Garage zum Erfolg - nein die Rede ist nicht von Apple oder Microsoft, sondern von emporia. Das Linzer Tech-Unternehmen baut seit 30 Jahren Geräte für Senioren und hat erfolgreich einen immer wichtiger werdenden Markt erobert.

Am 29. April 1991 gründet Diplomingenieur Albert Fellner unter dem Namen emporia Telecom eine „post-autorisierte Funkwerkstätte“. Untergebracht ist das Unternehmen in der Garage seines Elternhauses in Linz. Fellner importiert einfach zu bedienende Festnetztelefone, Anrufbeantworter und Faxgeräte und versendet sie weiter an Elektronikfachgeschäfte wie Hartlauer, Herlango oder Niedermeyer – die zwei letzteren sind mittlerweile Geschichte. Hartlauer indes ist bis heute einer der wichtigsten und größten Kunden von emporia.

„Die einfache Bedienbarkeit war und ist bis heute eines der herausragenden Merkmale aller emporia-Geräte“, sagt Eveline Pupeter, die seit zwei Jahrzehnten Geschäftsführerin und seit 2015 Alleineigentümerin von emporia Telecom ist.

In den 1990er Jahren kamen die ersten Mobiltelefone auf den Markt – klobige, unhandliche „Gurken“, wie sie liebevoll genannt wurden. emporia war bereits damals Vorreiter und brachte die C-Netz-Autotelefone nach Österreich. Die Sende- und Empfangseinrichtung dieser Telefone wog mitunter 20 Kilogramm und mehr und war in einem Koffer untergebracht, der wiederum im Kofferraum des Autos verstaut wurde.

Kurz nach der Jahrtausendwende vollzog emporia den zukunftsweisenden  Systemwechsel zum Entwickler, Designer und Produzenten von Mobiltelefonen.

„Wir haben schnell erkannt, dass die handelsüblichen Handys nur eingeschränkt tauglich waren für die Ansprüche älterer Menschen. Also sind wir in Seniorenheime gegangen und haben uns mit den Bewohnern an einen Tisch gesetzt und mit ihnen darüber geredet, welche Anforderungen ein seniorentaugliches Handy erfüllen muss“, erzählt die Firmenchefin.

Die wichtigsten Parameter damals wie heute: Einfache Menüführung und Bedienbarkeit, gute Lesbarkeit und fein abgestimmte Lautsprecher, große Tasten (beziehungsweise Bedienfelder), Robustheit und ein Notfallknopf für den Fall der Fälle. Pupeter: „Noch heute ist jedes Tastenhandy und jedes Smartphone von emporia mit dem patentierten Notfallknopf ausgestattet, denn Sicherheit ist und bleibt ein wichtiges Thema im Alter.“

2015 zieht sich Albert Fellner aus dem Unternehmen zurück. Im gleichen Jahr kommt das erste, speziell auf die Bedürfnisse der Zielgruppe 65+ entwickelte Smartphone von emporia auf den Markt. „Das war ein Quantensprung in der Forschungs- und Entwicklungsarbeit“, erzählt Eveline Pupeter weiter, „die enge Zusammenarbeit mit Universitäten und Forschungseinrichtungen wie Cambridge, dem MIT oder auch der Johannes-Kepler-Universität haben uns da sehr geholfen.“

 

Einfach, aber technisch state-of-the-art

Mittlerweile ist die fünfte Smartphone-Generation auf dem Markt. Das emporiaSMART.5 glänzt mit Dreifach-Kamera für schöne Bilder, pfeilschnellem Oktacore-Prozessor und intelligentem Smartcover. „Auch wenn unsere Telefone einfach in der Handhabung sind, so sind sie technisch dennoch absolut state-of-the-art“, verspricht Pupeter.

Die Mission, die die Unternehmerin Eveline Pupeter antreibt, ist die Digitalisierung der älteren Generation. In Österreich sind eine Million Senioren im Alter 65+  (EU: 52 Mio.) von digitalen Anwendungen wie Online-Banking, digitales Amt, ÖBB-Ticket online kaufen oder kontaktlos bezahlen im Supermarkt ausgeschlossen, weil sie kein Smartphone besitzen oder nicht damit umgehen können. „Das ist ein gesellschaftlicher Skandal“ sagt Pupeter, „wir müssen die digitale Brücke bauen und die älteren Menschen in die digitale Zukunft mitnehmen.“ Für ihr Engagement erhielt Eveline Pupeter 2019 vom Bundespräsidenten das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen.

Neben der Produktion von einfach zu bedienenden Smartphones, Apps und Tastenhandys entwickelt emporia seit einigen Jahren spezielle Schulungsformate für die Senioren, z.B. den Smartphone-Führerschein, das Café Digital für Smartphone-Einsteiger oder Smartphone-Stammtische. Emporia bildet auch Smartphone-Trainer aus und entwickelt Schulungskonzepte für Banken in Österreich, in der Schweiz oder in Belgien, damit die Kunden lernen, mit der Banking-App umzugehen.

emporia-Gesamtkonzept für Senioren

„Wir sind weltweit das einzige Unternehmen, das mit seniorentauglichen Geräten, Schulungskonzepten und einem umfassenden Trainingsbuch in Papierform ein Gesamtkonzept für die Zielgruppe der älteren Menschen anbietet. Und das ist auch der Grund, warum wir uns seit 30 Jahren im heiß umkämpften Telekommunikationsmarkt so erfolgreich behaupten können“, ist Pupeter überzeugt.

Aktuell telefonieren rund drei Millionen Menschen mit einem Smartphone oder Tastentelefon von emporia. Insgesamt wurden mehr als 15 Millionen Handys und gut zwei Millionen Festnetztelefone verkauft. „Auf dem Heimmarkt Österreich sind wir mit einem Marktanteil von sieben Prozent hinter Samsung und Apple auf dem dritten Platz, darauf bin ich sehr stolz“, freut sich Pupeter.

Langlebigkeit der Produkte durch hohe Qualität

Ein Teil des Erfolges beruht auch auf der konsequenten Umsetzung von nachhaltigen Arbeitsabläufen und dem verantwortungsvollem Umgang mit den Ressourcen. Parameter, die mittlerweile von nahezu allen internationalen Großkunden gefordert werden. emporia wird sowohl in Europa als auch in Fernost laufend von unterschiedlichen Institutionen auditiert, um die Nachhaltigkeit der globalen Lieferkette zu verbessern.

So wird bei emporia besonderes Augenmerk gelegt auf Produktdesign im Baukastensystem (ein Akku passt in mehrere Produkte, gleiche Displays für mehrere Modelle…), Langlebigkeit durch Reparierbarkeit und beste Qualität  (z.B. staub- und spritzwasserfest), eco-friendly-modus beim Akku (damit die Akkus länger halten), Vermeidung von Kunststoff und Verwendung von zertifiziertem, recycelten Karton bei der Verpackung oder Umstellung des gesamten Fuhrparks auf e-Mobilität.

emporia für die Gesundheit

Im Jahr 2020, als Corona über die Welt hereinbrach, hat emporia zusätzlich zur Zubehör-Schiene (Kopfhörer, Handycover, bruchsicheres Glas etc.) den Bereich Gesundheitsprodukte aufgebaut. Infrarot-Fieberthermometer, Blutdruckmessgeräte mit Sprachausgabe oder Fingerclip-Pulsoximeter finden regen Absatz. Auch diese Geräte folgen dem emporia-Anspruch von einfacher Bedienung, guter Lesbarkeit und verlässlicher Qualität.

30 Jahre nach Firmengründung steht neben dem Logo der Slogan „Einfach ist das neue smart“. Ist dieser Slogan tatsächlich Programm? „Ja“, versichert Eveline Pupeter, „egal was wir erfinden, designen oder produzieren, die einfache Bedienbarkeit hat oberste Priorität. Mein Versprechen lautet: die Zukunft ist einfach.“

 

Mit innovativen Ideen durch die Pandemie

Der Corona-Pandemie hat emporia mit neuen Ideen (z.B. fix-fertig eingerichtete Smartphones mit kontaktloser Zustellung) erfolgreich getrotzt. Insbesondere die jüngeren Angehörigen haben für ihre Eltern und Großeltern Smartphones von emporia gekauft, um sie mit Whatsapp oder Zoom aus der Isolation zu holen. Dieses Bemühen hat einen wahren Digitalisierungsschub ausgelöst. Alleine im zweiten Halbjahr 2020 ist der Absatz bei den Smartphones im Vergleich zum Jahr zuvor um 74 Prozent gestiegen – und das trotz teilweise zugesperrter Geschäfte.

Im übernächsten Geschäftsjahr (2022/23) möchte Pupeter die 100-Millionen-Euro-Schallmauer durchbrechen. „Man muss sich hohe Ziele setzen, wenn man erfolgreich sein will“, sagt Eveline Pupeter, die unbeirrt an ihrem Lebensmotto festhält: „Scheitern ist keine Option“.

 

emporia-Anfänge in Kürze: Vom Handy-Importeur zum Handy-Bauer

Albert Fellner gründete am 29. April 1991 eine post-autorisierte Funkwerkstätte in der elterlichen Garage als Basis für den Import von Mobil-Telefonen. Es folgte der Aufbau der ersten Handy-Zubehör-Linie im DACH-Raum. Mit dem Festnetz-Sortiment (Schnurlos, Anrufbeantworter, Faxgeräte, Festnetz-Telefone) hielt emporia in Österreich einen Marktanteil von bis zu 40 Prozent. Der Europa-Export begann mit der Entwicklung und Lohnfertigung von Festnetz-Telefonen. 1998 startete die Entwicklung und Produktion von Handy-Covers in Österreich und in Fernost – unter eigener Marke, mit Lizenzen von Disney und Warner Bros. und im Auftrag von Nokia.  2003 startete Albert Fellner die Entwicklung von Senioren-Handys, 2006 wurde das erste einfach zu bedienende Seniorenhandy ausgeliefert.

emporia Telecom heute

Das österreichische Unternehmen emporia Telecom entwickelt, designt und produziert einfach zu bedienende Smartphones, Apps und Tastenhandys  speziell für die ältere Generation und ist Technologieführer in diesem Bereich. Dazu entwickelt emporia Trainings- und Schulungsprogramme speziell für Senioren.  Darüber hinaus hat emporia ein breites Spektrum an Zubehör und Festnetztelefonen sowie an Gesundheitsprodukten im Sortiment. emporia wurde 1991 gegründet und ist heute in mehr als 30 Ländern vertreten. Derzeit werden jährlich 600.000 Geräte verkauft, der Jahresumsatz beträgt 40 Mio. Euro. Alleineigentümerin ist Eveline Pupeter, die das Unternehmen gemeinsam mit einem erfahrenen Management-Team führt. emporia beschäftigt 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Firmenhauptsitz ist Linz an der Donau. Weitere Standorte sind Brüssel, Frankfurt, London, Mailand, Paris und Shenzhen (China).

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