Nach Terroranschlag: ORF streicht Villacher Fasching
Der tragische Terroranschlag in Villach, bei dem ein 23-jähriger Syrer am Samstag einen 14-Jährigen tötete und fünf weitere Menschen teils lebensgefährlich verletzte, hat weitreichende Folgen. Nun haben die Faschingsgilde und der ORF gemeinsam entschieden, die für diese Woche geplanten Sitzungen und somit auch die TV-Aufzeichnung für den Faschingsdienstag (4. März) abzusagen. Diese Entscheidung gab der ORF, Berichten von oe24 zufolge, bekannt.
Kehrtwende nach ursprünglicher Planung
Noch am Montag hatte es geheißen, dass die Fernsehaufzeichnung des beliebten Faschingsformats trotz der schrecklichen Ereignisse stattfinden sollte. Ursprünglich wollte man lediglich auf die Empfänge und Tanzveranstaltungen im Umfeld verzichten. Nun hat man sich jedoch dazu entschlossen, die gesamte Produktion abzusagen. Welche Sendung am 4. März stattdessen ausgestrahlt wird, bleibt vorerst offen.
Faschingsumzug ebenfalls gestrichen
Am Mittwoch gab die Villacher Faschingsgilde bekannt, dass auch der geplante Faschingsumzug am 1. März nicht stattfinden wird. „Der Umzug würde direkt an der Stelle vorbeiziehen, an der sich die Tragödie ereignet hat. Das erscheint uns nicht angemessen”, erklärte Gildenkanzler Karl Glanznig. Die Entscheidung werde von Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) sowie der gesamten Stadtregierung und dem Einsatz- sowie Krisenstab unterstützt.
Fasching in der Innenstadt bleibt bestehen
Bürgermeister Albel betonte jedoch gleichzeitig, dass den Menschen nicht jede Möglichkeit genommen werden solle, sich zu treffen und zumindest ein gewisses Maß an Normalität zurückzugewinnen. „Man darf den Menschen aber nicht grundsätzlich jede Gelegenheit nehmen, trotz der tragischen Ereignisse mit Freund:innen zusammenzukommen”, betonte Albel. Daher werden die Feierlichkeiten rund um die Innenstadtgastronomie wie gewohnt stattfinden. Besondere Aufmerksamkeit wird jedoch der Gedenkstätte in der Nähe des Hauptplatzes gewidmet. Die Stadt rief jene, die den Fasching feiern wollen, dazu auf, die Würde des Ortes zu respektieren. Für die Sicherheit des Gedenkortes werde man umfassende Vorkehrungen treffen.