Seuchen-Alarm: Burgenland macht Grenzen dicht
In Ungarn ist es am Donnerstag erneut zu einem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche gekommen. Betroffen ist ein Milchkuhbetrieb in Rábapordányi, etwa eine Stunde von Oberpullendorf entfernt. 874 Tiere mussten gekeult werden. Die ungarischen Behörden haben die Tiere noch in der Nacht auf Freitag getötet. Es handelt sich um den fünften bekannten Seuchenfall in diesem Gebiet.
Reaktionen aus dem Burgenland
Das Burgenland hat nach Bekanntwerden des Falls umgehend Kontakt mit den ungarischen Behörden aufgenommen. Kritik kam von Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ), der die mangelnde Vorabinformation durch Ungarn bemängelte. Die burgenländischen Behörden verfolgen die Situation mit erhöhter Aufmerksamkeit und setzen auf enge Zusammenarbeit im Rahmen der grenzüberschreitenden Gewässerkommission.
Kein Risiko fürs Grundwasser
Laut erster Einschätzung der Landesbehörden besteht derzeit keine unmittelbare Gefahr für das Grundwasser in Österreich. Amtssachverständige des Hauptreferats Wasserwirtschaft wurden hinzugezogen, um sicherzustellen, dass das Virus nicht über verunreinigtes Wasser übertragen werden kann. Die Fließrichtung des Grundwassers verläuft laut ungarischen Angaben von Nordwest nach Südost – also weg vom österreichischen Staatsgebiet.
Kadaver in Sandgrube vergraben
Die getöteten Tiere wurden nach ungarischen Angaben in einer ehemaligen Sandgrube nahe des Orts Pereszteg vergraben. Der Untergrund besteht laut Behörden aus lehmigem Material, das als weitgehend dicht gilt. Die ungarische Seite bestätigte zudem die Annahmen der burgenländischen Experten zur Fließrichtung des Grundwassers.
Grenzmaßnahmen verstärkt
Als Reaktion auf den Ausbruch hat Ungarn die bestehende Restriktionszone erweitert. Der Export von Tieren oder tierischen Produkten aus betroffenen Regionen ist untersagt. Auf burgenländischer Seite wurden 21 kleine Grenzübergänge komplett gesperrt. An den großen Übergängen, wie etwa in Nickelsdorf, sind sogenannte Seuchenteppiche ausgelegt. Die bestehenden Maßnahmen werden laufend evaluiert und gegebenenfalls angepasst.