Strenger Schiri-Boss: Keine Spiele für bärtige Referees!
Benjamin Barth, deutscher Referee in der Basketball-Euroleague, bekam zu Saisonbeginn eine Nachricht von seinem Chef Richard Stokes. Inhalt: Wenn er sich seinen Bart nicht abrasiert, dürfe er keine Spiele mehr leiten.
Grund: Die Trainer und Funktionäre der Teams würden keine bärtigen Referees mögen und bei Fehlentscheidungen würden sie noch mehr im Mittelpunkt stehen. "Blödsinn, bei Fehlern stehen wir sowieso im Mittelpunkt, egal wie wir aussehen", so Barth gegenüber der ARD.
Barth jedenfalls verweigerte die Rasur und bekam tatsächlich keine internationalen Spiele mehr. Er fragte Kollegen, die ihm bestätigten, ebenfalls die Aufforderung zur Rasur bekommen zu haben. Sie hielten sich daran, weil sie Berufs-Referees sind - Barth nicht.
"Ich verstehe die Kollegen völlig, sie haben viel zu verlieren", so Barth, "ich nicht, für mich ist es nur ein gut bezahltes Hobby!" Darum ging er nun an die Öffentlichkeit und ging juristisch gegen die Vorgabe vor und forderte Schadensersatz für die entgangenen Einsätze: "Das ist Diskriminierung! Bei mir ist es nur der Bart" so Barth, das ist keine große Sache - aber sein Motto war: Wehret den Anfängen.
Verband rudert zurück
Der blamierte Verband ruderte sofort zurück, entschuldigte sich und Barth stünde für die laufenden Euroleague-Playoffs auch wieder zur Verfügung. "Ich werde keinerlei finanzielle Forderungen stellen und die Anwaltskosten selbst begleichen. Ich habe das nicht des Geldes wegen gemacht", erklärt Barth gegenüber der ARD.
Das Gesprächsangebot von Richard Stokes lehnt der Schiedsrichter übrigens ab: Es sei alles gesagt, was gesagt werden musste.