Olympia-Debakel: So wüst wird Shiffrin im Netz beschimpft
Sie galt als große Favoritin dieser Olympischen Spiele – und steht nach drei Bewerben ohne Medaille da. Mikaela Shiffrin durchlebt in Peking gerade harte Zeiten. Statt Mittgefühl erntet die Amerikanerin in den Sozialen Netzwerken aber jede Menge Hass. Nach ihrem Slalom-Aus in der Kombination äußerte sich das US-Girl unter Tränen dazu: „Die Leute erzählen viel Müll und freuen sich, wie fantastisch ich gescheitert bin.“ Später machte Shiffrin Instagram-Beschimpfungen und Postings öffentlich, postete Screenshots von bitterbösen Nachrichten, die sie nach den Olympia-Ausfällen erhalten hatte. Ein Auszug: „Deine Zeit ist vorbei. Geh in den Ruhestand“, „Bekommen, was sie verdient hat.“ oder„Die dumme Schlampe kann nicht mal diese eine Sache, die sie können sollte…“
Die 26-Jährige selbst schrieb zu ihrem Posting: „Steh' auf, weil du es kannst, weil du machst, was du magst. Auch wenn es den Leuten nicht gefällt, die so viel Hass auf dich haben. Steh' einfach auf! Es ist nicht immer einfach, aber es ist auch nicht das Ende der Welt, zu scheitern, zweimal zu scheitern, fünfmal zu scheitern, bei Olympia...“
Freunde Kilde äußert sich zum Shitstorm
Trost findet sie unter anderem bei Freund Aleksander Aamodt Kilde. Der Norweger sprach seiner Liebsten via Instagram Mut zu, schrieb unter ein Bild der deprimiert im Schnee sitzenden Shiffrin: „Wenn man dieses Bild sieht, denkt man: ´Sie hat verloren`, ´Sie kann mit dem Druck nicht umgehen´ oder ´Was ist denn passiert?´ Doch das frustriert mich. Denn ich sehe eine Spitzensportlerin, die das macht, was eine Spitzensportlerin tut. Es ist eben ein Teil des Spiels, es passiert. Der Druck, den wir alle auf einzelne Sportler ausüben, ist enorm. Also lasst uns dieselbe Unterstützung zurückgeben. Denn wir alle sind nur Menschen. Ich liebe dich, Kaela.“
Zuspruch aus der Sportwelt
Auch Ski-Kollegen und Sportler aus anderen Sportarten meldeten sich zu Wort. So schrieb beispielsweise US-Turnerin Simone Biles, die bei den olympischen Sommerspielen auf Grund von psychischen Problemen trotz ihrer Favoritenrolle auf einen Großteil der Bewerbe verzichtet hatte: „Ich kenne das nur zu gut. Es tut mir leid, dass du das erleben musst. Diese Leute sind ätzend…Du bist verdammt, wenn du es schaffst, und auch, wenn du es nicht schaffst. Erinnere dich einfach daran, wie großartig du bist…“