Formel 1-Beben: Wolff klagt FIA
Die Formel 1 kommt nicht zur Ruhe. Neben dem immer weitere Kreise ziehenden Machtkampf bei Red Bull, der Klage gegen FIA-Präsident Ben Sulayem ist jetzt auch der Fall Wolff um ein weiteres Kapitel reicher.
Wir erinnern uns: Im Dezember hat der Motorsportweltverband FIA Ermittlungen gegen Mercedes-Teamchef Toto Wolff und seine Frau Susie Wolff, ihres Zeichens CEO der F1 Academy, wegen eines möglichen Interessenskonflikts eingeleitet. Der Vorwurf: der Austausch vertraulicher Informationen zwischen dem Wiener und seiner Ehefrau, die durch ihre Rolle Zugang zu sensiblen Daten hatte. Die darauf folgenden Untersuchungen basierten vor allem auf Medienberichten und kolportierten Beschwerden konkurrierender Formel-1-Teams. Bis heute ist aber nicht klar, ob es eine offene Beschwerde gab und wenn ja, von wem. Innerhalb weniger Tage war die Sache blitzartig wieder vom Tisch.
Susie Wolff wehrt sich
So kurz das Gewitter auch gedauert hat, das Ehepaar Wolff hat von Anfang an verständlich verschnupft auf die Vorwürfe reagiert. Besonders vehement hat Susie Wolff die Anwürfe zurückgewiesen."Ich bin zutiefst beleidigt, aber leider nicht überrascht von den öffentlichen Anschuldigungen ... Es ist entmutigend, dass meine Integrität auf diese Weise in Frage gestellt wird", ließ sie in einem offenen Statement wissen. "Ich war vielleicht nur der Kollateralschaden in einer gescheiterten Attacke gegen jemand anderen, aber ich habe zu hart gearbeitet, um meinen Ruf durch eine willkürliche Pressemitteilung in Frage stellen zu lassen", drohte sie ihrerseits mit Klage. Die FIA kritisierte sie direkt für die mangelnde direkte Kommunikation. Auch ihr Gatte kündigte an, rechtliche Schritte zu prüfen. Dem Theaterdonner folgen jetzt Taten.
Strafanzeige gegen FIA
Susie Wolff hat offiziell Strafanzeige gegen die FIA gestellt. "Ich kann bestätigen, dass ich persönlich am vierten März vor französischen Gerichten bezüglich der FIA-Statements über mich im vergangenen Dezember eine Strafanzeige erstattet habe", sagt Wolff. Die ehemalige Rennfahrerin vermisst nach wie vor Transparenz im Fall. Auch hätte der Weltverband bislang nach wie vor keine Verantwortung übernommen. "Ich bin mehr denn je der Ansicht, dass es wichtig ist, unangemessenes Verhalten anzusprechen und sicherzustellen, dass Leute zur Verantwortung gezogen werden", so Wolff. "Manche mögen denken, dass Stille sie von Verantwortung entbindet – aber das ist nicht der Fall."
