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Einst (?) engste Freunde: Abramovich und Putin
Einst (?) engste Freunde: Abramovich und Putin
Mikhail Metzel / Tass / picturedesk.com

Chelsea-Mäzen Abramovich: Angst um sein Geld oder vor Putin?

04.03.2022 um 12:13, Philipp Eitzinger
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Am Freitag in der Früh flog der Privat-Jet von Noch-Chelsea-Eigentümer Roman Abramovich von Abu Dhabi nach Moskau. Muss der (ehemalige?) enge Putin-Vertraute zum Rapport? Schließlich ließ er Sympatien für die Ukraine durchblicken...

Ob Abramovich selbst an Bord der großen Boeing 787 war, ist nicht bekannt. Vielleicht war er auch in einem anderen seiner Privat-Jets, der letztes Wochenende von Monaco aus nach Moskau geflogen ist oder in jener Maschine, die in den letzten Tagen zwischen Antalya und Moskau gependelt ist. So oder so gilt es als wahrscheinlich, dass sich Abramovich in Russland aufhält. Und das, obwohl er angekündigt hat, der Gewinn aus dem Chelsea-Verkauf ukrainischen Opfern zugute kommen soll. Das kann dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht gefallen, macht aus Sicht von Abramovich aber Sinn.

Denn die Frage muss sein: Ist die Angst vor Putin größer oder die Angst davor, den Zugriff auf das Vermögen zu verlieren? Das Einfrieren von Konten im Westen ist ein direkter Angriff auf Russlands Reiche. Und nicht zuletzt ließ zuletzt auch US-Präsident Joe Biden wissen: "Wir finden und beschlagnahmen eure Yachten, eure Luxus-Appartements, eure Privat-Jets!" Für Abramovich steht viel auf dem Spiel: Sein Vermögen soll knapp 12 Millarden Euro betragen. Das gilt es in Sicherheit zu bringen.

"Abramovich ist in Panik!"

Der langjährige Chelsea-Eigentümer hat den Klub nun zum Verkauf gestellt, ein Konsortium um den in den USA lebende Schweizer Multimilliardär Hansjörg Wyss (86) und dem Mit-Eigentümer der Los Angeles Dodgers, Todd Boehly, soll erster Kaufkandidat sein. Der geforderte Kaufpreis soll 2,4 Milliarden Euro betragen und Wyss sagte dem Schweizer Blick: "Er ist wie alle anderen Oligarchen auch in Panik. Abramowitsch versucht gerade, alle seine Villen in England zu verkaufen!"

Abramovich, der seit 19 Jahren Eigentümer von Chelsea ist und unter dem der davor unbedeutende Mittelfeld-Klub zum europäischen Großklub und zweifachen Champions-League-Sieger aufgestiegen ist, will zumindest den Eindruck erwecken, dass er sich von Putin distanziert. Ob aus Überzeugung oder Kalkül, ist schwer zu beurteilen. Seine Tochter Sofia jedenfalls hat sich mit einem eindeutigen Anti-Putin-Statement zu Wort gemeldet.

"Nicht ein Prozent Unabhänigkeit!"

Die Anwälte von Roman Abramovich dementierten Kontakte ihres Mandanten zu Putin zwar und sie gaben bekannt, dass Abramovich von ukrainischen Offiziellen gebeten wurde, eine Vermittlerrolle einzunehmen. Die englischen Autoritäten beeindruckt dies nicht: Das Innenministerium in London will klare Hinweise auf eine Mitarbeit von Abramovich für Russland haben und unterstützt den Antrag, die Konten des (Ex)-Chelsea-Eigentümers einzufrieren.

Und auch langjährige Kenner wie Banker Roman Borisovich sind sicher: "Abramovich hat nicht ein Prozent Unabhängigkeit in seinem Körper!" Der in Luxemburg ansässige Unternehmer (Sardina Systems), der Abramovich seit 30 Jahren kennt, sagt weiter: "Um überhaupt am Leben zu bleiben, musste er sich damals von seinem Mentor Boris Beresovsky distanzieren. Seither ist Abramovich ein treuer Diener seines Herren im Kreml!" Beresovsky musste 2003 aus Russland fliehen und er kam 2013 in London unter mysteriösen Umständen ums Leben.

Es wäre also kein Wunder, sollte sich Abramovich nicht nur vor dem Verlust seines Vermögens fürchten, sondern auch vor Putin...

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