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Bürgermeister Michael Ludwig steht vor einer österreichsichen und europäischen Flagge und spricht in ein Mikrofon.
Der Wiener Bürgermeister plädiert für höhere Impf- und Testquoten.
Der Wiener Bürgermeister plädiert für höhere Impf- und Testquoten.
C.Pobst/PID

Wien: Ab heute strengere Corona-Maßnahmen

24.08.2021 um 07:54, Stefanie Hermann
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Wien wagt wieder den Alleingang und verkürzt die Gültigkeit von Tests.

Seit heute, 1. September, gelten in Wien schärfere Corona-Regeln. PcR-Tests sind ab heute nur noch 48 Stunden gültig. In den Teststraßen soll das Angebot schrittweise zurückgefahren werden und auf PcR-Tests umgestellt werden. Wie in der Vergangenheit schlägt die Hauptstadt damit einen härteren Kurs ein. Hintergrund sind die zuletzt stark steigenden Infektionszahlen. Auch die Maskenpflicht wurde über den August hinaus verlängert.

Weiter testen und Ungeimpfte schützen

"Der wichtigste Schutz gegen die Infektion ist die Impfung", sagt Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) in seinem offiziellen Statement. "Es gibt fast keinen Grund, das Impfangebot nicht anzunehmen." Parallel weiterhin zu testen sei wichtig. Auch Geimpfte können das Virus, wenn auch reduzierter, weitergeben. Zudem müsse man jene schützen, die sich nicht impfen lassen können oder wollen. "Da kann man lange diskutieren, ob das gut ist, aber es ist so", sagt Ludwig. Ihm sei in Gesprächen bewusst geworden, dass die Mittel der öffentlichen Hand beschränkt sind, "wenn man nicht zu drastischen Mitteln greifen möchte  und das möchte ich nicht. Ich kann mir eine Impfpflicht nicht vorstellen."

Gültigkeit von Tests wird verkürzt

"Wir werden an den Schrauben der Testung drehen", hat Ludwig bereits im August angekündigt. Das "Alles gurgelt"-Projekt soll weiter entwickelt werden. Die Gültigkeitsdauer der Test wird verändert. Die Gültigkeit  wird von 72 auf 48 Stunden reduziert. Bei Kindern unter 12 Jahren bleibt es bei 72 Stunden. Antigen-Tests, die von befugten Einrichtungen wie Apotheken abgenommen werden, gelten künftig 24 statt 48 Stunden.

1G-Regel soll vorerst nicht kommen

Das Ziel sei, einen Lockdown unter allen Umständen zu verhindern. Weitere Maßnahmen seien ab Oktober durchaus vorstellbar. Diese sollten aber in Absprache mit der Bundesregierung, Sozialpartnern und Experten getroffen werden. Eine 1G-Pflicht werde hoffetnlich nicht nötig werden, können aktuell aber auch nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Auch die Wiedereinführung von FFP2-Masken sei denkbar. Genaue Grenzwerte (etwa Hospitalisierungen und Inzidenzen) für die Verschärfung der Maßnahmen sind noch nicht festgelegt.

Wiener Orakel

Es wäre nicht das erste Mal, dass Wien den Sonderweg wählt. Anders als im Rest des Landes muss in Wien in Geschäften Maske getragen werden. Andernorts ist das nur noch in Lebensmittelgeschäften notwendig. Zuletzt hat die Hauptstadt mit dem Vorpreschen bei der 1G-Regel für Unruhe gesorgt. Kurz darauf hat die Regierung nachgezogen und strengere Zutrittsbestimmungen für den Herbst anklingen lassen.

(Dieser Artikel wurde zuletzt am 01.09.2021, 08:24 Uhr aktualisiert.)

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