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Grubesa bei der Pressekonferenz zur Korrektur des Wahlergebnisses
Die Leiterin der Wahlkommission, Michaela Grubesa, ist zurückgetreten.
Die Leiterin der Wahlkommission, Michaela Grubesa, ist zurückgetreten.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

SPÖ-Wahlpanne: Köpferollen hat begonnen

06.06.2023 um 12:54, Stefanie Hermann
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Die desaströse Wahl-Panne der SPÖ hat personelle Konsequenzen. Die Aufarbeitungsarbeit erfolgt aktuell hinter verschlossenen Türen. Aber es gibt erste Namen.

Die desaströse Wahlpanne der SPÖ fordert jetzt erste personelle Änderungen. Die Leiterin der Wahlkommission, Michael Grubesa, ist zurückgetreten, wie aus der Löwelstraße zu hören ist. Noch gibt es keine offiziellen Statements zum Rücktritt. Die Wahlkommission ist zur aktuellen Stunde nach wie vor mit der Auszählung der Stimmen beschäftigt. Grubesa, so hört man, hat die Parteizentrale mitten im Überprüfungsprozess verlassen.

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Verantwortliche zieht Konsequenz

Dass Grubesa ad hoc den Hut nimmt, ist trotz des überstürzt anmutenden Abbruchs der Zelte wenig verwunderlich. Unbestritten ist, dass mehrere schwere Schnitzer auf das Konto der Lercher-Lebensgefährtin gehen. Als Leiterin der Wahlkommission zeichnet sie für das ordnungsgemäße Über-die-Bühne-Gehen der Abstimmung und Auszählung verantwortlich. Dass sie sich in dieser Funktion hochselbst vor die Kameras stellt, um zu verkünden, dass sie eigenhändig und im Alleingang die Stimmen nochmals durchgesehen und gezählt habe, ist dabei vermutlich nur der zwischenzeitliche traurig-skurrile Höhepunkt in der Posse um die Vorsitzwahl.

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Ich bin heute gegen 14.00 Uhr in die Löwelstraße gegangen, um nach der ominösen verlorenen Stimme zu suchen.

Susanne Grubesa, Leiterin der Wahlkommission

Wahl voller Merkwürdigkeiten

Wir rekapitulieren: Am Samstag wird Hans Peter Doskozil mit 316 zu 279 Stimmen zum neuen Parteiobmann gekürt. Bereits am selben Tag fällt auf: Die Rechnung kann nicht ganz aufgehen. Eine Stimme fehlt. Über den Sonntag wird die Kritik an der Zählung lauter. So wollen Beobachter von mehreren Urnen mit klarer Babler-Mehrheit wissen. Am Montagnachmittag beruft Grubesa eine kurzfristig anberaumte Pressekonferenz ein. "Ich bin heute gegen 14.00 Uhr in die Löwelstraße gegangen, um nach der ominösen verlorenen Stimme zu suchen", eröffnet Grubesa die Pressekonferenz. Es wird nicht die letzte Merkwürdigkeit sein – immerhin gilt für demokratische Wahlen jeglicher Art das Mehraugenprinzip. Dass jemand allein an den Stimmzetteln herumhantiert, geschweige denn zu einem Ergebnis kommt, sollte an sich als ausgeschlossen gelten.

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Neue Zahlen sind fehlerhaft

Auch die neuen Zahlen halten nicht. Wird erst von einer gefundenen, ungültigen Stimme berichtet, so tauchen plötzlich zwei neue auf – eine für Doskozil, eine für Babler. Der ultimative Knalleffekt: Der eigentliche Gewinner heißt Andreas Babler. "Aufgrund eines technischen Fehlers eines Mitarbeiters in der Excel-Liste wurde das Ergebnis vertauscht", so die mehr als eigentümliche Erklärung. Grubesa entschuldigt sich und beteuert: "Ich habe mir heute selbst ein Bild darüber gemacht, und es ist mir ganz wichtig festzuhalten, dass bei der Arbeit der Wahlkommission kein einziger Fehler unterlaufen ist." Weder seien aber die Ergebnisse ein zweites Mal überprüft worden, noch habe jemand – auch sie nicht – eine doppelte Zählung beantragt. Viele Fragen bleiben weiter offen.

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