Explosives Urteil: Sprengstoffhunde vor Kurz-Prozess
Heute startet am Wiener Straflandesgericht der letzte Verhandlungstag gegen Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz. Medien- und Polizeiaufgebot sind enorm. Kein Wunder: Heute soll das Urteil fallen. Begonnen hat der Auftakt des letzten Prozesstages etwas ruckelig. Vor dem großen Schwurgerichtssaal hieß es erstmal: "Bitte warten."
Saal abgesucht
Mit etwas Verzögerung hat heute der letzte Tag des Kurz-Prozess' begonnen. Journalisten und Beobachter mussten auf den Einlass warten. Grund: Spürhunde haben den Saal vor Beginn auf Sprengstoff abgesucht und waren damit noch nicht fertig.
Vorwurf Falschaussage
Kurz wird vorgeworfen, seinen Einfluss bei Postenbesetzungen für die Staatsholding ÖBAG im parlamentarischen Ibiza-Untersuchungsausschuss heruntergespielt zu haben. Neben Kurz ist auch sein damaliger Kabinettschef Bernhard Bonelli beschuldigt. Beide beteuern ihre Unschuld. Im Fall eines Schuldspruchs drohen ihnen bis zu drei Jahre Haft.
Zeugen auf beiden Seiten
Für großes Interesse haben vor allem die im Zuge der Ermittlung sichergestellten Chats von Thomas Schmid gesorgt. Schmid hat als ehemaliger Vorstandsvorsitzender der ÖBAG Kurz und Bonelli schwer belastet. Dem gegenüber stehen Aussagen der Ex-Finanzminister Hartwig Löger und Gernot Blümel (beide ÖVP), sowie einiger Aufsichtsräte der ÖBAG, widersprechen Schmids Belastungen.
Urteil am Abend erwartet
Schmid soll heute ein weiteres Mal befragt werden, auch ein Entlastungszeuge soll noch einmal einvernommen werden. Vor dem Urteil folgen dem noch die Plädoyers der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) sowie der Verteidiger. Ein Urteilsspruch wird erst für den späten Nachmittag oder Abend erwartet.