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Bundeskanzler Sebastian Kurz
Bundeskanzler Sebastian Kurz.
Bundeskanzler Sebastian Kurz.
Kay Nietfeld / dpa / picturedesk.com

Künstler gegen Kanzler Kurz

01.09.2021 um 09:11, Patrick Deutsch
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In einem offenen Brief kritisieren heimische Künstler, von Josef Hader bis André Heller, die Haltung der Bundesregierung zu Abschiebungen nach Afghanistan.

Eine ganze Reihe an Künstlern folgten dem Aufruf der „IG Autorinnen Autoren“ kritisieren die Bundesregierung für ihre ablehnende Haltung, Geflüchtete aus Afghanistan aufzunehmen. Man sei „entsetzt über das Ausmaß an Rohheit“, das im Umgang mit den Menschen an den Tag gelegt wird. Das Regierungsengagement reiche nicht über die Aufforderung, dass Länder in der Umgebung mit Auffanglagern einspringen sollen, hinaus. Weiters wird die Bundesregierung aufgefordert, sich „der politischen Wirklichkeit zu stellen“ und Vorkehrungen zu treffen, wie man der „Menschenrechtskatatrophe“ sofort und umfassen begegnen kann. Zusätzlich soll klargestellt werden, welchen Beitrag Österreich, „außer Abschiebungen in Umgebungsländer“, leisten wird.

Der offene Brief im Wortlaut:

Sehr geehrte Mitglieder der österreichischen Bundesregierung!
Wir sind entsetzt über das Ausmaß an Rohheit, das die Regierung im Umgang mit Menschen aus Afghanistan an den Tag legt, sowohl was die bereits aus Afghanistan Geflüchteten betrifft als auch diejenigen, die noch aus Afghanistan flüchten können und werden. Länder in der Umgebung sollen als Auffanglager einspringen, weiter reicht das österreichische Regierungsengagement nicht. Es ist ganz offensichtlich von der österreichischen Regierung noch nicht richtig verstanden worden: Afghanistan wurde von den radikalislamistischen Taliban überrannt, die das Land per Scharia regieren und damit alle Menschenrechte außer Kraft setzen wollen, insbesondere die Rechte der Frauen. Weitere Ausführung dazu erübrigen sich. Wir fordern die österreichische Bundesregierung auf, sich der politischen Wirklichkeit zu stellen und mit allen anderen europäischen Staaten gemeinsam umgehend Vorkehrungen zu treffen, wie der Menschenrechtskatastrophe sofort und umfassend begegnet werden kann und klarzustellen, was der österreichische Beitrag, außer Abschiebungen in Umgebungsländer, dazu ist.

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