Sebastian Grimus - Grenzenlose Kreativität

Das Beste beider Welten, denn Du arbeitest beruflich eng mit Deiner Frau Dagmar zusammen. Wie schaut es da bei Euch mit Work-Life-Balance aus?
Ich habe das Glück, dass mich meine Frau in vielen Bereichen unterstützt und darauf schaut, dass sich die Marke „Sebastian Grimus“ gut entwickelt. Als Marketing-Expertin weiß sie, wie wichtig Look & Feel einer Marke sind – vor allem bei Künstlern. So macht sie neben dem Management und den Bookings für meine Solo-Auftritte auch alles, was den Markenauftritt betrifft. Logo, Website, Artdirection, PR und vieles mehr – das kann manchmal ein bisserl anstrengend werden und die Balance eher in Richtung Work statt Life bringen. Aber wir unternehmen viel gemeinsam, denn wenn es der Tourplan zulässt, steht die Familie absolut im Vordergrund.

Ist es für einen gefragten Musiker, wie Du einer bist, überhaupt möglich, zwischendurch als Familie gemeinsame Zeit zu finden, um die Seele baumeln zu lassen?
Wir lieben gutes Essen und wenn man das mit einem schönen Ausflug in die Natur kombinieren kann, genießen wir das sehr. Ansonsten verbringen wir kleine Auszeiten im Salzkammergut, oder eine Auftrittsdestination mit Strand und Meer wird für ein paar Tage zum Feriendomizil. Zudem ist uns Zeit mit Freunden wertvoll. So ist es auch etwas ganz Besonderes, wie familiär das Verhältnis mit Marcus Füreder und der Band ist. Da kommt es dann schon mal vor, dass meine Frau und unser Sohn mit von der Partie sind.

Wenn Du Dich an den Beginn Deiner musikalischen Laufbahn zurückerinnerst – was sind für Dich die wirklich denkwürdigen Meilensteine Deiner Karriere?
Die wahrscheinlich wichtigsten Meilensteine waren der Gewinn der „Scholarship“ fürs Berklee College of Music in Boston im Jahr 1994 und der Einstieg als Saxophonist bei Parov Stelar 2015. Nach Amerika zu gehen und dort von den Besten zu lernen, war toll. Ich habe oft über acht Stunden am Tag Saxophon geübt und mich bis zu 16 Stunden täglich mit Musik auseinandergesetzt. Eine Basis, auf die ich mich heute verlassen kann und ohne die ich jetzt nicht dort wäre, wo ich bin. Denn auch in der Musikbranche gilt: Ohne Fleiß kein Preis! Zurück in Österreich spielte ich in zahlreichen Produktionen unter anderem mit Wolfgang Ambros, Boris Bukowski oder Hansi Lang. Zwischendurch ging es sogar mal auf das Jazzfest nach Havanna. Mit meinem Musikprojekt „7YFN“ ging ich 2019 an den Start und die Debüt-Single „Sign“ war dann gleich mal acht Wochen die Nummer eins in den „Radio Superfly“-Charts. Das war schon richtig cool.

Das sind alles beeindruckende Highlights, aber gibt es dennoch eine musikalische Bucket-List, die Du noch unbedingt erledigen möchtest?
Es ist ein Geschenk, wenn man sein Leben der Musik widmen darf und den Menschen mit der Musik, die man macht, einfach eine gute Zeit schenkt. Ich wünsche mir, dass ich das noch lange erleben darf.

Hattest oder hast Du musikalische Vorbilder, die für Dich von Bedeutung gewesen sind?
Ja, derer gab es viele: allen voran der unvergleichliche Prince, Stevie Wonder oder David Sanborn. Aktuell finde ich auch ganz spannend, was Purple Disco Machine oder Foy Vance machen.

Was verbindet Dich mit Oberösterreich und hast Du hier besondere Lieblingsplätze?
Also am meisten verbindet mich natürlich meine Frau mit Oberöstereich. Aber ich war schon immer den Oberösterreichern verbunden. Ich spielte über 15 Jahre beim Hot Pants Road Club und 20 Jahre mit Andie Gabauer und Monika Ballwein bei „Live Spirits“ und seit 2015 bin ich Bandmitglied der Parov Stelar Band. Auch privat sind wir viel in Oberösterreich unterwegs – am liebsten im Mühlviertel oder bei lieben Freunden im Salzkammergut. Dort gibt es tolle Kraftplätze.

Woran arbeitest Du gerade und wo kann man Dich demnächst live erleben?
Aktuell stehen die Arbeiten rund um den Release des neuen „7YFN“- Songs „Paradox“ im Fokus. Im Sommer freue ich mich auf die Festivals-Tour quer durch Europa mit Parov Stelar – am 28. Juni spielen wir übrigens beim „Lido Sounds“ in Linz, auf das wir uns schon alle sehr freuen. Ja, und dann gibt es da auch noch mein Solo-Live-Act- Projekt: „Sebastian Grimus on Sax & Decks“, wo auch noch einige Termine im Kalender stehen.

STECKBRIEF

Name: Sebastian Grimus
Geburtstag: 27. November 1970 
Lebensmittelpunkt: meine Familie
Beruf: Sax Player, Composer & Producer 
Leidenschaften: Saxophon, Musik produzieren, Atmung / Meditation
Lieblingszitat: „In der Ruhe liegt die Kraft.“ 
Motto: Work is Life, aber Life ist nicht nur Work

WORDRAP

Morgens bin ich ... müde, aber ansprechbar.
Am liebsten esse ich ... asiatische Fusionsküche.
Niemals ohne ... mein Saxophon – Selmer Mark VI.
Familie bedeutet mir ... mein Zuhause, auch wenn ich nicht zu Hause bin.
Auf Reisen sind immer mit dabei ... meine Kopfhörer, ein Buch, mein Saxophon.
Unsere Kraftplätze sind ... im Mühlviertel oder bei lieben Freunden im Salzkammergut.