Große & kleine Schätze
Ein Eigenheim zu erwerben, empfinden viele Österreicher als ein großes zu verwirklichendes Ziel. Jedoch ist dies aufgrund aktueller wirtschaftlicher und politischer Umbrüche nicht mehr so einfach, wie es das möglicherweise für frühere Generationen war. Sollte man meinen ...
Der Vergleich zeigt jedoch, dass zwar die Preise für Häuser oder Wohnungen vor 40 Jahren deutlich niedriger waren, doch waren die Bauzinsen damals aus heutiger Sicht unvorstellbar hoch. Dennoch stehen Menschen mit dem Traum vom Eigenheim heutzutage sicherlich vor Herausforderungen, und ein Umdenken sowie eine gewisse Flexibilität hinsichtlich der Umsetzung sind notwendig. Zwar erhoffen sich viele minimale Rückgänge des Preisniveaus, doch postulieren Branchenexperten, dass anstelle eines Verfalls vielmehr eine Seitwärtsbewegung zu erwarten sei und empfehlen daher all jenen, die ein passendes Objekt gefunden haben, sich besser jetzt für einen Kauf zu entscheiden. Laut einer aktuellen Umfrage von Statistik Austria sind Kinder eines der stärksten Motive, sich für ein Eigenheim zu entscheiden. So empfinden es rund 90 Prozent der mit Kindern im Haushalt lebenden Befragten als relevant, ein Haus oder eine Wohnung zu besitzen, wohingegen nur etwa 75 Prozent der kinderlosen Umfrageteilnehmer dieser Meinung sind. Knapp jede zweite Person in Österreich lebt in Eigentum, den Wunsch nach einem solchen hegen mit etwa 80 Prozent weitaus mehr. Besonders hoch ist dieses Bedürfnis unter der auf dem Land lebenden Bevölkerung – demgegenüber empfinden Städter den Besitz einer Immobilie als weitaus weniger wichtig.
Die vorherrschende Mietquote von beinahe 50 Prozent mag zwar auf den ersten Blick sehr hoch erscheinen, doch ist es eigentlich Ausdruck einer stabilen volkswirtschaftlichen Versorgung in unserem Land. Es bedeutet besonders im geförderten Wohnsektor, dass Menschen, die sich ein eigenes Zuhause nicht leisten können, die nötigen Zuschüsse vom Staat erhalten. Und dennoch wollen so viele Menschen von ihrem Miet- zu einem Eigentumsverhältnis wechseln. Sie würden lieber einen Kredit abstottern, als bei einem Mietobjekt gewissermaßen ins Leere zu zahlen. Dies unterstreicht auch eine Studie des INTEGRAL-Instituts, die im Auftrag der Erste Bank und Sparkassen sowie der s REAL durchgeführt wurde. So sind vier von fünf Österreichern mit ihrer aktuellen Wohnsituation zufrieden. Doch bei genauerem Betrachten zeigt sich, dass diese Zufriedenheit stark von der Art des Wohnens abhängt. Unter jenen, die zur Miete wohnen, ist beinahe jeder Dritte mit seiner Situation unglücklich, wohingegen das nur auf etwa jede zehnte in Eigentum lebende Person zutrifft. Ein großer Teil der mietenden Bevölkerung sind jedoch junge Studenten, die den Traum vom Eigenheim zwar noch nicht verwirklicht, das aber durchaus für ihre Zukunft vorgesehen haben.
Sag mir wann.
Eines vorweg: Das richtige Alter für einen Immobilienkauf gibt es nicht. Diese Entscheidung ist so individuell wie das Leben selbst. Daher sind die finanzielle Sicherheit beziehungsweise die Möglichkeit, eine Immobilie zu erwerben, viel wichtiger. Des Weiteren ist die Frage zu klären, ob das Aufbringen der erforderlichen Summe mit den Lebensumständen vereinbar ist. Schließlich hat das Alter nicht nur Einfluss auf die Anforderungen, außerdem verfügt man in der Regel zu einem späteren Zeitpunkt über mehr finanzielle Rücklagen. So können sich Menschen in jungen Jahren oftmals mit einer solchen finanziellen Verpflichtung nicht identifizieren.
Lage, Lage, Lage.
Man sagt, dies seien die drei wichtigsten Beurteilungskriterien einer Immobilie. Zwar mag das etwas übertrieben scheinen, jedoch sind Attribute wie der Zustand, die Ausstattung sowie die finanzielle Umsetzung ebenso wichtig. Zwar ist die Lage einer Liegenschaft ausschlaggebend für den Kaufpreis einer solchen, aber ebenso für seine Wertbeständigkeit. Grundsätzlich gilt, je besser das Traumobjekt gelegen ist, desto teurer und wertvoller ist es.
Doch welche Faktoren machen eine Lage zu einer guten beziehungsweise schlechten? Zu unterscheiden ist zwischen der sogenannten Makro- und Mikrolage. Unter der Ersteren versteht man, in welcher Region / Stadt beziehungsweise in welchem Stadtteil das Haus gelegen ist. Zweitere beschreibt das engere Umfeld der Immobilie und seine infrastrukturelle Anbindung. Sind Supermärkte, Kindergärten, Schulen oder Grünanlagen vorhanden? Wie stark ist die Nachbarschaft bebaut und handelt es sich um eine ruhige Umgebung? Aber auch, ob Parkmöglichkeiten für das Auto vorhanden oder wie die Lichtverhältnisse des Objekts sind, stellen relevante Fragen dar.
Je nach Lebenslage variieren natürlich die Anforderungen – wohnen jüngere und ältere Menschen oftmals gerne mitten im Geschehen mit kurzen Wegen und vielfältigem kulturellem Angebot, so ist das ländliche Idyll mit mehr zur Verfügung stehender Fläche und viel Natur für junge Familien mit Kindern ansprechender. Darum ist die Bewertung einer günstigen Lage durch einen Immobilienexperten stets ratsam, aber ebenso wichtig sind die subjektive Beurteilung sowie die Berücksichtigung der eigenen Anforderungen und Wünsche.
Persönliche Verwirklichung.
Das eigene Zuhause ist häufig viel mehr als nur eine Kapitalanlage und Altersvorsorge. Es bietet sowohl Sicherheit als auch Geborgenheit und
befriedigt eines unserer grundlegendsten Bedürfnisse. Darüber hinaus bedeutet schön zu wohnen, die eigene Persönlichkeit zum Ausdruck zu bringen, sich daheim pudelwohl zu fühlen und wirklich so leben zu können, wie man es selbst gerne möchte. Von niemandem abhängig zu sein und beinahe alles nach seinen Vorstellungen gestalten zu können, bietet nicht nur Sicherheit, sondern ist Ausdruck höchster Lebensqualität.