Die Wirbelsäule - Das tragende Organ
Die Wirbelsäule ist ein komplexes Konstrukt und grundsätzlich robust, aber gleichzeitig auch sehr beweglich. Täglich muss sie Belastungen beim Heben, Springen, Laufen oder auch Fallen standhalten und auch beim Sitzen und Stehen lauern Gefahren durch Fehlhaltungen, die der Wirbelsäule dauernde Beschwerden bereiten und sie im schlimmsten Fall sogar schädigen können. Aufgrund der vielen Strukturen, die die Wirbelsäule bilden, gibt es auch viele „ungefährliche“ Ursachen für Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule.
Ursachensuche
Manche Patienten berichten sowohl über akut aufgetretene Schmerzen (beispielsweise durch ein auslösendes Trauma wie Hebebelastungen) als auch über chronisch wiederkehrende Beschwerden, die teilweise bereits seit Monaten oder auch Jahren bestehen und mit einem dementsprechenden Leidensdruck einhergehen. Die meisten Patienten kommen zum Arzt, um die Ursache für die Beschwerden feststellen zu lassen und um auszuschließen, dass schwerwiegendere Ursachen, die eventuell sogar einer Operation bedürfen, dahinterstecken.
Die häufigsten Fragen, mit denen auch Dr. Kathrin Lampl in ihrem Praxisalltag konfrontiert wird, betreffen das weitere „richtige“ Verhalten im Alltag (Schonen vs. Belastung), nach einer adäquaten Schmerztherapie, wenn etwa bisherige Medikamente keine Linderung gebracht haben oder sie möchten Auskünfte dazu, ob eine Infiltration sinnvoll ist oder nicht. Fragen zur Therapieplanung bzgl. Physiotherapie oder auch Unsicherheiten, was sportliche oder berufliche Belastungen betreffen, sind häufige Themen im Arztgespräch.
Eine Vielzahl von Patienten hat bereits einen Arzt-, Diagnostik- und auch Therapiemarathon hinter sich und ist dementsprechend verunsichert. Eine exakte Diagnostik im Bereich der Wirbelsäule ist der Schlüssel zum Erfolg.
Patientenschulung
Die Anamnese, die klinische Untersuchung und die anschließende Patientenaufklärung und -schulung erfordern Zeit. Ursachen für Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule können etwa muskuläre Verspannungen oder funktionelle Beschwerden sein, aber es gibt auch einige Ursachen und Erkrankungen, die jedenfalls weiter abgeklärt und spezifisch therapiert werden müssen. Dazu zählen beispielsweise Bandscheibenvorfälle, Wirbelkanalverengungen, Brüche, entzündlich-rheumatische Erkrankungen oder auch Tumore.
Um diese Unterscheidung treffen zu können, bedarf es viel Erfahrung, Zeit und auch der Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Fachdisziplinen wie Physikalischer Medizin, Orthopädie/Traumatologie, Neurologie oder Rheumatologie und des Austauschs mit den behandelnden Therapeuten (der Physiotherapie, Sportwissenschaften, Ergotherapie, Massage). Ziel muss es auf jeden Fall sein, abwendbare bleibende Schäden wie beispielsweise Lähmungserscheinungen, Gefühlsstörungen oder chronische Schmerzsyndrome zu verhindern und dem Patienten eine zielgerichtete Therapie zukommen zu lassen.
Anfällige Berufsgruppen
Bei der Suche nach Ursachen und Erkrankungen wurde erkannt, dass gewisse Berufsgruppen besonders gefährdet sind und auch manche Sportarten Beschwerden in der Wirbelsäule begünstigen. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass Rückenschmerzen durch eine Kombination aus genetischer Prädisposition und diversen Lebensstilfaktoren entstehen. Pauschal können keine Risikoberufsgruppen genannt werden.
Individuelles Risiko
Da sich die genetische Veranlagung nicht beeinflussen lässt, kann man sein individuelles Risiko lediglich durch Anpassung des Lebensstils modifizieren. Als Prophylaxe kann an erster Stelle ausreichend Bewegung genannt werden. Für bereits rückenschmerzgeplagte Patienten eignen sich besonders Spazierengehen, Wandern, Schwimmen und Radfahren. Dass Rückenschmerzen vor allem durch körperliche Überlastung provoziert werden, gilt mittlerweile als überholt. Eine Ausnahme stellen Überlastungssyndrome im Amateur- und Spitzensport dar. Im Umkehrschluss heißt das, dass diejenigen besonders anfällig für Rückenschmerzen sind, die sich zu wenig oder zu selten bewegen. Weitere Risikofaktoren, insbesondere für unspezifische Rückenschmerzen ohne strukturelle Schädigungen, sind Übergewicht, monotone Tätigkeiten oder psychische Belastungen. Der Einflussfaktor psychische Gesundheit auf das Thema „Rückenschmerz“ wird von den Patienten vielfach unterschätzt.