Diagnose Krebs - eine neue Chance
Schockdiagnose Krebs
Für die meisten Menschen ist der erste Moment, nachdem der Arzt die befürchtete Diagnose namentlich gemacht hat, tatsächlich so, als ob ihnen der Boden unter den Füßen weggezogen wird. Und schnell wird einem bewusst, dass nicht nur der betroffene Mensch selbst leidet, sondern sein gesamtes Umfeld, sprich seine Angehörigen und im besonderen Maße die Kinder. Für Kinder ist diese Erkrankung von Mama oder Papa eine außergewöhnlich schwere Belastung. Die Österreichische Krebshilfe hilft sowohl Patienten mit Krebsleiden als auch unterstützend ihren Angehörigen.
Professionelle Begleitung.
Darüber hinaus ist es eine der größten Aufgaben der Krebshilfe, mittels Infoveranstaltungen und Broschüren auf die Wichtigkeit der Vorsorge hinzuweisen und Patienten die Angst zu nehmen. Ein wesentlicher Faktor ist auch die psychologische Begleitung durch die ausgebildeten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Krebshilfe. Gerade in der Anfangszeit nach der Krebsdiagnose kann es schwierig sein, in den Alltag zurückzufinden. Denn für Partner und Angehörige von Krebspatienten bedeutet dies häufig eine Doppelbelastung. Sie neigen in ihrer Sorge um die Erkrankten häufig dazu, die Bedürfnisse der betroffenen Person ganz in den Vordergrund zu rücken. Das ist verständlich, weil man dem geliebten Menschen in einer schwierigen Lebenssituation gerne die bestmögliche Unterstützung und Zuwendung geben möchte.
Angehörige im Dauerstress.
Dabei besteht allerdings das Risiko, eigene wichtige Bedürfnisse zu vernachlässigen und persönliche Grenzen der Belastbarkeit zu überschreiten. Angehörige sollten versuchen, dies zu vermeiden und auch auf sich selbst achten. Es ist nicht egoistisch, auch die eigenen Bedürfnisse und Wünsche wahrzunehmen. Eine Krebserkrankung ist nicht nur für die Patienten, sondern auch für Familie und Freunde eine Herausforderung. Spezielle psychoonkologische Beratungsangebote können helfen, wenn Angehörige merken, dass sie an die eigenen Grenzen gestoßen sind. Auch präventiv macht es durchaus Sinn, früh genug psychologische Experten als unterstützende Instanz zu konsultieren. Sich gut zu informieren, kann Patienten und Angehörigen im Umgang mit der neuen Situation helfen. Und ein guter Tipp ist auch, besonders in schwierigen und herausfordernden Zeiten, sein Netzwerk zu erweitern. Was die engsten Angehörigen aber selbst und möglichst schnell regeln sollten, sind finanzielle Angelegenheiten. Sie werden umso schwieriger, je länger man sie aufschiebt. Mit der Erkrankung verändern sich zwar das Leben und der Alltag, es wird aber nicht alles anders. Hilfe von außen kann zum Teil eine deutliche Entlastung sein. Sich selbst und das Umfeld gezielt über die Erkrankung des geliebten Menschen zu informieren und aufzuklären, kann dabei helfen, die Angst vor der Erkrankung besser zu bewältigen und sozialer Isolation vorzubeugen.
Zudem kann der Austausch mit Menschen in der gleichen Situation hilfreich sein. Hierfür eignen sich idealerweise Selbsthilfegruppen mit ihren Angeboten. Die Diagnose Krebs löst bei vielen Menschen sofort das Gefühl einer existenziellen Bedrohung aus. Krankheit und Tod werden plötzlich gegenwärtig. Selbst wenn nach einiger Zeit die Hoffnung auf Bewältigung der Erkrankung wieder Raum gewinnt, bleibt doch bei vielen Menschen die Angst lange Zeit eine ständige Begleiterin. „Mein Ziel in der psychoonkologischen Arbeit ist, trotz Angst und gesundheitlicher Belastungen und Einschränkungen, Ressourcen nutzbar zu machen und die Lebensqualität zu erhöhen“, erkärt die Psychoonkologin und Sprecherin der Krebshilfe-Beraterinnen Monika Hartl. Denn diese Achterbahn der Gefühle ist auch während der Therapie noch nicht zu Ende. Die Ungewissheit, ob man auf die Behandlung anspricht und die neue Lebens„situation“, die der Spitalsalltag und Therapiezeitplan mit sich bringen, kennzeichnen das Leben nach der Diagnose Krebs.
Geschichte.
Der Begriff „Krebs“ wurde vom griechischen Arzt Hippokrates vor fast 2.400 Jahren bereits geprägt. Die auf gesundes Gewebe übergreifenden Tumoren hat er mit den Scheren des Krebses verglichen. Bereits die alten Ägypter waren von Krebs betroffen. Funde, die bis 3.000 vor Christus zurückgehen, bestätigen dies. Heute ist Krebs ein globales Problem. Weltweit sind laut Weltgesundheitsorganisation im Jahr 2020 rund 19,3 Millionen Neuerkrankungen aufgetreten. Der Kampf gegen diese Erkrankung geht uns alle an. Aber was genau macht eine Krebserkrankung aus, welche Veränderungen werden in unserem Körper bei Krebs virulent? Unser Körper besteht aus vielen Zellen, die einem Regelmechanismus unterliegen: Alte Zellen werden abgestoßen, abgebaut und neue wachsen nach. Wenn diese Zellen sich in einem Organ, wie etwa im Darm oder in der Lunge, dem kontrollierten Wachstumsmechanismus entziehen und unkontrolliert zu wachsen beginnen, dann bezeichnet man dies als Entstehung eines Krebses. Die Ursache ist in erster Linie eine genetische Veränderung der Zelle.
Lebensstil.
Wir wissen heute, dass wir durch unser Verhalten die Entwicklung von Krebs beeinflussen können, so gilt zum Beispiel die unkontrollierte und ungeschützte Sonnenbestrahlung als Wegbereiter für Hautkrebs, das Rauchen als Verursacher für sehr viele Krebsarten wie das Lungenkarzinom oder die Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse. Von Metastasen spricht man, wenn sich Tumorzellen vom primären Entstehungsort in anderen Organen festgesetzt haben, wie etwa in der Leber, dann spricht man von Lebermetastasen, oder in der Lunge, dann von Lungenmetastasen. Beim Auftreten von Metastasen muss man allerdings immer bereits von einem fortgeschrittenen Krebsleiden sprechen.
Tumorbekämpfung.
Wenn Krebs festgestellt wird, ist häufig der erste Impuls, der Krebserkrankung nicht tatenlos zusehen zu wollen. Das ist auch verständlich, denn Wissen kann ein Weg aus der Passivität sein: Sich in die Krankheit einzulesen, Fragen zu stellen und Fakten zu sammeln, ist eine gute Hilfe und gibt auch Angehörigen das gute Gefühl, etwas zur Heilung beitragen zu können. Wichtig ist aber immer, die Bedürfnisse und Wünsche der Patientinnen und Patienten zu respektieren. Experten raten im Gespräch mit Erkrankten zu Offenheit und sich zu trauen, Fragen zu stellen. So kann eine einfache direkte Frage an den Erkrankten, womit man ihm im Augenblick am besten helfen kann, oft auf beiden Seiten den Bann brechen und es entstehen ehrliche und oftmals überraschende Gespräche, die in einer weitergeführten Kommunikation die Freundschaft sogar vertiefen können.