Na, da tausch her: Kleiderbörse im großen Stil als neuer Trend
Einmal getragen, danach nie wieder angezogen. Kleiderschrank-Leichen – viele Frauen kennen das. Zum Wegschmeißen sind sie oft zu schade. Jetzt gibt’s eine neue Idee: Swapping („to swap“ ist das englische Wort für tauschen) heißt der neue Trend, und kommt, eh klar, aus den USA.
Mein Rock, dein Rock
Die Philosophie dahinter: Raus aus dem Shopping-Wahnsinn, recyceln, die Umwelt schonen. Tauschen statt kaufen, lautet das Credo, das ein grünes Gewissen schaffen soll. Statt im Mistkübel, landen Kleider, Röcke und Jeans auf öffentlichen Wühltischen und werden bei Swap-Partys zu DJ-Sounds in Clubatmosphäre getauscht.
Kleiderparty olé
Mitmachen kann jeder. Die Spielregeln bei Swap-Partys sind einfach: Jeder bringt fünf Teile mit, die dann untereinander getauscht werden. Jedes Stück ist gleich viel wert. H&M-Leiberl gegen Calvin Klein-Bluse? Ja! Die einzige Bedingung ist, dass die Kleidung frisch gewaschen ist. Socken und Unterwäsche sind tabu. Auch in Wien wird regelmäßig zu Kleidertausch-Partys geladen. Das nächste Event ist für den Herbst 2014 geplant. Der genaue Termin steht noch nicht fest. „TOP SWAP“-Events sollen bald in ganz Österreich stattfinden. Linz, Salzburg, Innsbruck und Graz stehen auf der Liste: Österreichweit werden noch Teams und passende Locations gesucht. Alle Infos unter www.topswap.at
Online-Tausch
Kräftig getauscht wird auch in der Online-Welt. Deutsche Tauschbörsen im Internet wie maedchenflohmarkt.de oder unserkleiderschrank.de gibt es schon lange. Österreich holt auf: kleiderkreisel.at ist die derzeit größte heimische Tauschbörse im Internet. Mittlerweile hat sie 50.000 Mitglieder. 250.000 Artikel stehen zum Tausch. In einem Forum wird über die neuesten Trends und Do-it-yourself-Ideen geplaudert. Upcyceln statt wegwerfen. Aus gebrauchtem Material und Wegwerfprodukten werden neue Dinge mit Mehrwert geschaffen. Eine Userin stellt etwa aus bunt-lackierten Dosenverschlüssen Armbänder her. Die Online-Community schenkt Beifall.
Facebook-Tauschbörse
Auch auf Facebook gibt es immer mehr Gruppen, die ihren privaten Tauschhandel betreiben. In der Gruppe „Wiener Shoppingbörse“ werden Mango-Shirts, ungetragene Converse- oder Diesel-Jeans getauscht oder günstig zum Kauf angeboten. Fashionistas finden in der „Luxus Shoppingbörse“ Designerteile. Der letzte Eintrag: Hani K. bietet Louboutin Wedges um den halben Einkaufspreis an. Sie haben ihr nach dem Kauf dann doch nicht mehr so gut gefallen. Einige Mädels haben schon Interesse bekundet.
Hallo, Baby
Für Eltern ist übrigens die Online-Börse www.mami-schnapp.at ein Geheimtipp. Hier wird vom Spielzeug über Kleidung bis zum Kindersitz – alles rund ums Baby – getauscht.
Vintage-Boutiquen
Ein zweites Leben wird Kleidung auch in Vintage-Boutiquen eingehaucht. Secondhand-Läden boomen und sprießen in ganz Österreich aus dem Boden. Insidertipps sind Flo Vintage in Wien (www.flovintage.com), Secondissimo (www.secondissimo.at) in Salzburg und „Die GardeRobe“ (garderobe-secondhand.at) in Graz. Happy Tauschhandel!
Weekend Magazin
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