LKW-Chaosfahrt auf deutschem Autobahnkreuz
Der Lastwagen fuhr laut Polizei in Schlangenlinien über die A46 und die A1 und löste zahlreiche Unfälle aus. Erst nach einem Zusammenstoß im Gegenverkehr kam der Lastwagen quer zur Fahrbahn zum Stehen. Der Lkw legte schätzungsweise 60 Kilometer zurück, nachdem er gemeldet wurde.
Er fuhr in Schlangenlinien über mehrere Autobahnen in NRW und verwickelte Dutzende Fahrzeuge in Unfälle: Bei dem festgenommenen Lkw-Fahrer gibt es laut Polizei Hinweise auf eine psychische Erkrankung. https://t.co/5UEE8RrJRu— DER SPIEGEL (@derspiegel) December 1, 2024
Keine Chance
Der Fahrer soll Anhaltezeichen der Polizei ignoriert haben. Andere Autofahrer wurden während der Chaosfahrt über den Verkehrsfunk gewarnt und aufgefordert, die Autobahnen schnellstmöglich zu verlassen, konnten aber in vielen Fällen nicht mehr rechtzeitig ausweichen.
Horrorfahrt von Lkw in NRW: 18 Verletzte – ein Mensch in Lebensgefahr
Ein vermutlich alkoholisierter Lkw-Fahrer im psychischen Ausnahmezustand hat bei einer Horrorfahrt über mehrere Autobahnen in Nordrhein-Westfalen eine Vielzahl an Unfällen verursacht. 18 Verkehrsteilnehmer… pic.twitter.com/gjeSY8agtS— Epoch Times Deutsch (@EpochTimesDE) December 1, 2024
Bilanz der Amokfahrt
Insgesamt etwa 50 Fahrzeuge wurden in die Unfallserie verwickelt. Acht Menschen wurden schwer verletzt, darunter eine Person lebensgefährlich. Leichte Verletzungen trugen elf Menschen davon. Die Verletztenzahl könnte noch weiter steigen, da betroffene Autofahrer selbstständig ins Krankenhaus gefahren sein könnten.
Keine terrororistische Tat
Nach den Worten des NRW-Innenministers gibt es erste Hinweise auf eine Alkoholisierung sowie eine psychische Erkrankung des Lkw-Fahrers. Das sagte er der "Rheinischen Post" (Montag-Ausgabe). "Diese wahnsinnige Chaosfahrt hätte in einer Katastrophe enden können. Ich glaube, wir können von Glück reden, dass wir keine Toten zu beklagen haben", verdeutlichte der Innenminister. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen erfuhr, deute nichts auf eine terroristische Tat oder eine Amokfahrt hin.
Augenzeugen-Berichte
Während der Chaosfahrt spielten sich auf der Autobahn dramatische Szenen ab, wie aus den Schilderungen von Augenzeugen in Medienberichten hervorgeht. "Vor und hinter uns haben sich überall die Autos gedreht", sagte ein Augenzeuge. Völlig ungebremst habe der Lkw-Fahrer "alles kurz und klein gefahren". Ein anderer Augenzeuge schilderte der "Westfalenpost", wie Autofahrer versuchten, dem nähernden Lkw noch in letzter Sekunde auszuweichen und wie die Chaosfahrt endete: "Wir waren auf der linken Spur. Dann hat uns ein Auto ganz schnell rechts überholt und ist vor uns eingeschert." Dann sei der Lkw aufgetaucht. "Der kam ganz dicht an uns ran und hat uns dann gestreift." Der Lkw habe noch fünf andere Autos mitgenommen und sei schließlich quer auf der Fahrbahn stehengeblieben.
#Polizei in #NRW kann LKW Fahrt nicht stoppen. #ChaosFahrt #Unfälle
„Egal, was vor ihm ist, er hat alles einfach gerammt.“https://t.co/8fe0wvNmJL— Thomas Hochstädter (@ThomHoch) November 30, 2024
Schneise der Verwüstung
Rettungskräfte mehrerer Feuerwehren rückten aus, um den Betroffenen zu helfen. Es bildeten sich lange Staus. Mindestens ein Rettungshubschrauber kreiste. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz. An der letzten Unfallstelle des Lastwagens auf der A1 habe der Lkw eine Betongleitwand verschoben und zum Teil zerstört, wie eine Sprecherin von Autobahn Westfalen berichtete. Zwei Sattelschlepper voll mit neuem Material hätten Mitarbeiter danach hingefahren, um die Schutzeinrichtung, die Fahrbahnen trennt, in der dortigen Baustelle wiederherzustellen.
So lief die Chaosfahrt ab
Der Lkw mit polnischem Kennzeichen wurde der Polizei gegen 16.25 Uhr gemeldet, als er in auffallend unsicherer Fahrweise auf der A46 bei Neuss unterwegs war. Zwar konnten Beamte das Fahrzeug bald darauf lokalisieren. Allerdings missachtete der Fahrer laut Polizei Anhaltezeichen und fuhr weiter mit deutlich erhöhter Geschwindigkeit und in Schlangenlinien in Richtung Wuppertal. Auf der A1 geriet der Lkw dann zwischen Volmarstein und Hagen-West in den Gegenverkehr, wo er schließlich zum Stehen kam.Polizisten nahmen den 30-jährigen polnischen Lkw-Fahrer an der letzten Unfallstelle fest. Er wurde ins Krankenhaus gebracht.
26 Verletzte bei Lkw-Chaosfahrt auf der Autobahn https://t.co/Mej34APo0m— RND (@RND_de) December 1, 2024
Möglicherweise betrunken
Bei ersten Untersuchungen hätten sich dann Hinweise ergeben, dass der Mann psychisch krank sei, hatte auch ein Sprecher der Polizei erklärt. Der Fahrer wurde den Angaben zufolge zunächst in einer psychiatrischen Klinik untergebracht. Eine Entscheidung, ob der Lkw-Fahrer dort bleiben muss, stand noch aus. Die Auswertung der Blutproben des Lkw-Fahrers werde wie üblich noch längere Zeit in Anspruch nehmen. Wenige Stunden nach der Unfallserie hatte die Polizei mitgeteilt, dass sich vor Ort Hinweise auf einen möglichen Alkohol- oder Drogenkonsum ergeben hätten.