Kopfgeld auf Tierquäler: Salzburg jagt Gänsehäuter
Der Bademeister im Salzburger Freibad Leopoldskron musste vor rund zwei Wochen eine grausige Entdeckung machen: Er fand eine noch lebende, blutüberströmte Graugans, die bei lebendigem Leib gehäutet wurde. Das Tier musste eingeschläfert werden.
1.000 Euro für Hinweise
Ging man zunächst noch von einem Fischotter als "Täter" aus, brachte die pathologische Untersuchung der Gans traurige Gewissheit: Das Tier wurde von Menschen so zugerichtet. Um die schreckliche Tat aufzuklären, hat die Tierschutzorganisation "Pfotenhilfe" jetzt eine 1.000-Euro-Prämie für Hinweise auf den oder die Täter ausgesetzt. "Der oder die Täter müssen psychisch krank sein, anders ist so eine abscheuliche Tat nicht erklärbar!", zeigt sich die Geschäftsführerin der Tierschutzorganisation, Johanna Stadler, entsetzt. Wie die Tierschutzorganisation mitteilt, werden in Salzburg immer wieder Enten, Krähen, Tauben oder Schwäne gefunden, denen Federn oder Flügel ausgerissen wurden – sogar erschossene Tiere habe man bereits entdeckt.
Update: Staatsanwaltschaft rudert zurück
Laut Angaben der Staatsanwaltschaft befindet sich der Körper des Tieres derzeit bei der Veterinärmedizinischen Universität Wien zur Untersuchung. Untersucht wird, ob die Verletzungen auf menschliches Handeln oder einen Angriff durch ein Tier zurückführen sind. Ein Untersuchungs-Ergebnis liegt derzeit noch nicht vor. Landesjägermeister Max Mayr Melnhof zeigt sich verwundert darüber, dass schon Untersuchungsergebnisse hätten vorliegen sollen. "Von diversen DNA-Untersuchungen wissen wir als Salzburger Jägerschaft, das endgültige Ergebnisse in der Regel zwei bis drei Wochen in Anspruch nehmen. Ich nehme für mich nicht in Anspruch recht zu haben, aber in meiner 40-jährigen jagdlichen Praxis habe ich schon viele Rissbilder von Otter, Wolf, Bär, Habicht, Adler und anderen Beutegreifern gesehen", so Mayr Melnhof in einem Blogbeitrag.
(Der Artikel wurde zuletzt am 22. Mai aktualisiert.)