Anschlag auf Rammstein: Staatsschutz ermittelt
In Berlin wurde in der Nacht von Montag das Büro von Rammstein angegriffen. Bei dem Anschlag gingen Fensterscheiben zu Bruch, das Backstein-Gebäude wurde mit Farbe bespritzt.
Staatsschutz ermittelt
Gegenüber der Bild bestätigt die Polizei den Anschlag. "Ja, es stimmt. Wir können einen Einsatz in der Nacht bestätigen." Weitere Details gibt es aktuell nicht. Aber: Der Staatsschutz ist informiert und hat die Ermittlungen übernommen.
Bekennerschreiben
Im Netz ist unterdessen ein Bekennerschreiben aufgetaucht. "Wir haben den Firmensitz von Rammstein in Berlin angegriffen. Die Frontscheiben wurden eingeschlagen und unter dem hässlichen Rammstein-Logo steht nun 'Keine Bühne für Täter'", schildert die anonyme Splittergruppe den Anschlag. Sie solidarisiert sich mit "den Opfern organisierter sexueller Gewalt". "Für Täter wie euch gibt es Konsequenzen", heißt es weiter in dem auf kontrapolis.info veröffentlichten Text. Hinter dem Anschlag könnte die "North East Antifa Berlin" stehen. Sie hat einen Link zum Text auf Twitter veröffentlicht.
Laut einem Text auf Kontrapolis wurde in der Nacht auf den 26. Juni der Firmensitz von #Rammstein in Berlin Reinickendorf angegriffen.
➡️https://t.co/b0Cu0DZySN pic.twitter.com/1gdzbNo8qt— North East Antifa [Berlin] (@antifanordost) June 27, 2023
Vorwürfe gegen Lindemann
Der Anschlag folgte auf die schweren Vorwürfe, die in den vergangenen Wochen von mehreren Frauen gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann erhoben wurden. Die Frauen, teilweise anonym, behaupteten, sie seien angeblich gezielt für Sex mit dem Sänger ausgesucht worden. Zwei Frauen berichteten zudem von mutmaßlichen sexuellen Handlungen, denen sie nicht zugestimmt hätten. Lindemann hat die Vorwürfe zurückgewiesen, für ihn gilt die Unschuldsvermutung. Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt unterdessen gegen den Rammstein-Frontmann. Lindemanns Anwälte haben unterdessen ein eigenes Gutachten vorgelegt, das Lindemann entlasten soll.
Protestaktionen
In den vergangenen Wochen ist es immer wieder zu Protestaktionen und Demonstrationen im Umfeld von Auftritten gekommen. Diese könnten künftig zunehmen. Kommende Konzerte der Band in Berlin plane man nicht nur zu stören, sondern auch zu sabotieren und letztlich zu verhinden, so das Bekennerschreiben.