Handelsverband fordert Energiepreisbremse
Unternehmen kämpfen angesichts explodierender Energiepreise mit einer Vervielfachung der Stromkosten. 6.000 Geschäften droht bis Jahresende die Schließung, prognostiziert der Handelsverband.
Viele andere würden ebenfalls bald an ihre finanziellen Grenzen stoßen. Vor allem weil der überwiegende Teil der heimischen, filialisierten Handelsbetriebe nicht die Anspruchsvoraussetzungen für den Energiekostenzuschuss erfüllen würde. Die österreichische Politik schaffe hier künstliche Hürden, welche zu viele Unternehmen von den Förderungen ausschließt, so die Experten weiter.
Keine Kauflaune unter Konsumenten
Zu schaffen macht den Betrieben auch die schlechte Konsumstimmung. Aktuell müsse die große Mehrheit der Händler massive Umsatzeinbußen verkraften, beispielsweise lag der Umsatzrückgang im Autohandel allein im zweiten Quartal bei 17,3 Prozent, rechnet der Handelsverband vor und fordert ein rasches Handeln.
Strom- und Gaspreisbremse: Appell an den Bund
Dass Deutschland mit einer Strom- und Gaspreisbremse, die auch die Wirtschaft einschließt, verschärft den Druck auf die österreichische Wirtschaft. Es drohe ein massiver Wettbewerbsnachteil für die österreichischen Unternehmen, so der Handelsverband. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen bräuchten daher ein transparentes, unbürokratisches Modell einer Energiepreisbremse.
„Der beschäftigungsintensive Handel steht an der Kippe. Ohne nachhaltige staatliche Unterstützung in den nächsten Monaten gehen viele Unternehmen und deren Arbeitsplätze unwiederbringlich verloren. Da eine EU-weite Lösung noch immer nicht in Sicht ist, muss die Bundesregierung auf nationaler Ebene handeln. Wir fordern die sofortige Einführung einer Strom- und Gaspreisbremse nach deutschem Vorbild für den heimischen Handel. Darüber hinaus muss der Energiekostenzuschuss dringend angepasst werden, nachdem der beschäftigungsintensive, filialisierte Handel sonst leer ausgeht", appelliert Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will an die Bundesregierung.