WKO-Herk: „Der Wirtschaft geht es nicht so rosig“
Die Stimmung in der steirischen Wirtschaft hat sich in den letzten zwölf Monaten verschlechtert, wie das jährliche Wirtschaftsbarometer zeigt. Die Ergebnisse wurden in der Wirtschaftskammer Steiermark präsentiert – zu Beginn meint WKO-Präsident Josef Herk:
Auf die Frage wie es der steirischen Wirtschaft geht, kann ich nur sagen: nicht so rosig.
Schlechte Stimmung
755 Unternehmen haben an der Befragung teilgenommen. 43,8 Prozent geben an, dass sich das Klima in der Wirtschaft verschlechtert habe – nur 18 Prozent sehen eine Verbesserung. „Nicht alle Probleme sind auf den Ukrainekrieg zurückzuführen, wir müssen endlich auch im Land selbst unsere Hausaufgaben erledigen“, sind sich Herk und Dernoscheg einig.
Die Entwicklung im Detail:
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Umsatz
Die Umsatzentwicklung wurde aufgrund der guten ersten Jahreshälfte noch überwiegend positiv bewertet, der Ausblick erweist sich jedoch als düster. 38 Prozent der befragten Betriebe rechnen 2023 mit einem Rückgang, nur 17 Prozent glauben an eine Umsatzsteigerung. -
Aufträge
40 Prozent konnten sich bisher über steigende Auftragszahlen freuen – bei 24 Prozent wurden es weniger. In Bezug auf das kommende Jahr zeigt sich wachsende Skepsis: Nur 14 Prozent gehen von einer Verbesserung ihrer Auftragssituation aus, 48 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung -
Preise
84,5 Prozent der Unternehmen mussten die gestiegenen Preise für Energie, Rohstoffe, Vorleistungen, Material etc. an ihre Kunden weitergeben. 73 Prozent rechnen auch in den kommenden Monaten mit einem weiteren Anstieg ihrer Preise.
Die Situation ist ernst, die Herausforderungen groß. Diese dürfen von der Politik nicht länger nur verwaltet werden. Es braucht endlich entschiedene Taten, vor allem zur Senkung der horrenden Energiepreise. – WKO Steiermark Präsident Josef Herk und Direktor Karl-Heinz Dernoscheg
Forderungen der Wirtschaft
Konkret fordern Herk und Dernoscheg die Einführung eines österreichweiten Strom-Gewerbetarifs für Klein- und Mittelbetriebe, der – wie in Salzburg – mit 15 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt ist. Außerdem müsse der Energiekostenzuschuss bis Ende 2023 verlängert werden. Zusätzlich brauche es eine Strom- und Gaspreisbremse, „idealerweise auf europäischer Ebene und wenn das nicht möglich ist, auf Österreich-Ebene“, so Herk und Dernoscheg. Eine qualifizierte Zuwanderung in Form eines Maßnahmenpaketes zur Sicherung von Fach- und Arbeitskräften sei zudem dringend notwendig.
Wer den Klimaschutz ernst nimmt, muss den Ausbau sauberer Energien unterstützen. Derzeit sehen wir uns hier aber immer noch mit jahrelangen Verfahren konfrontiert, die wir uns in dieser Form nicht mehr leisten können. – WKO Steiermark Präsident Josef Herk und Direktor Karl-Heinz Dernoscheg