Veganz eröffnet erste vegane Käse-Manufaktur Österreichs
Die Stadtgemeinde Spielberg hat nicht nur den Red Bull Ring, sondern jetzt auch die erste vegane Käse-Manufaktur Österreichs. Am 4. Oktober, passend zum Welttierschutztag, eröffnete das deutsche Unternehmen "Veganz" seinen ersten Standort hierzulande. Von nun an werden in Spielberg pro Monat um die 45.000 veganen Käse von sieben Mitarbeitern produziert – und zwar für die Länder Österreich, Schweiz und Slowenien. Laut Jan Bredack, dem Gründer von Veganz, ist die Nachfrage groß, Abnehmer ist unter anderem auch die Handelskette Spar.
Ein veganer Camembert
Neben veganen Ziegen- und Blauschimmelkäse liegt der Fokus der neuen Niederlassung aber vor allem auf der Herstellung des sogenannten "Cashewberts", dem Camembert von Veganz, ganz ohne tierische Produkte. Die Verfahrensweise zur Herstellung wurde vom Brasilianer Anderson Santos entwickelt, der vor vielen Jahren in die Schweiz ging, um dort die traditionelle Käseherstellung zu lernen. Aus der Not heraus, Santos wurde zum Veganer und vermisste Käse, entstand die Idee. Der Cashewbert basiert, wie bereits der Name sagt, auf Cashew-Nüssen. Jene, die in Spielberg verarbeitet werden, kommen aus Vietnam. Ob das nachhaltig ist? "Ja, denn der CO2-Abdruck des Cashewberts sei mit 533 Gramm pro Packung noch immer wesentlich geringer als der eines herkömmlichen Camemberts mit 1397 Gramm", erklärt Santos.
Ein starkes Zeichen
Mitentwickelt wurde der Cashewbert auch von Markus Giovanelli, Gründer der Giovanelli GmbH, ein Universaldienstleister im Bereich der Milch- und Käseverarbeitung, ansässig in Spielberg. Mitunter ein Grund, wieso sich Veganz für die Region entschieden hat. Andererseits setzt die Marke damit ein starkes Zeichen, um eine vegane Ernährungsweise auch mit ländlichen Umgebungen zu verwurzeln. "Eine vegane Käse-Manufaktur eröffnet man nicht jeden Tag, das wird mir lange in Erinnerung bleiben", lachte auch Bürgermeister Manfred Lenger.
Breites Sortiment
Seit 2011 hat Veganz 470 vegane Artikel entwickelt – von Klassikern wie Schnitzel bis zu Süßigkeiten. 2014 eröffnete Bredack außerdem den ersten veganen Supermarkt in Wien, der floppte. "Man muss auch den Mut haben, sich einzugestehen, dass es der falsche Zeitpunkt war", erklärte der Veganz-Gründer. Mit der Käse-Manufaktur trifft der deutsche Unternehmer jedoch den Zeitgeist – und setzt erste Schritte in eine grünere Zukunft.