Misstrauensvotum: Chaos in Grazer FPÖ
Nach dem Finanzskandal um den ehemaligen Grazer FPÖ-Chef Mario Eustacchio wurden im Frühjahr Claudia Schönbacher und Axel Kassegger zur neuen Doppelspitze gewählt. Bei einer Sitzung der Stadtpartei wurde nun überraschend der Obfrau und Stadträtin mit 15 zu 10 Stimmen das Misstrauen ausgesprochen.
Ärger um Prosecco-Rechnungen
Ausschlaggebend für den Misstrauensantrag soll eine Mail gewesen sein, die kurz vor der Sitzung aufgetaucht sei. Darin soll Schönbacher vorgeworfen werden, dass sie von der missbräuchlichen Verwendung von Partei- und Klubgeldern der damaligen FPÖ profitiert habe. Im Deatail geht es um ihren Mann, der mit Prosecco handelt. „Wenn man Prosecco-Rechnungen im Wert von 4.000 Euro innerhalb von drei Jahren als Spesen- oder Prosecco-Skandal bezeichnen möchte, dann kann ich nur darüber lachen", erklärt Schönbacher.
Klärung in fünf Wochen geplant
Vorerst hat Schönbacher aber weiterhin das Sagen. Landesparteisekretär Stefan Hermann stellt klar: „Claudia Schönbacher ist nach wie vor Obfrau. Sie kann nur von jenem Gremium abgewählt werden, dass sie gekürt hat“, und das ist der Stadtparteitag. Schönbacher verkündete bereits, dass sie beim außerordentlichen Stadtparteitag, der Ende Oktober stattfinden soll, erneut antreten wolle. Der geschäftsführende Parteiobmann Axel Kassegger gab bekannt, dass er bis zu diesem Zeitpunkt weiterhin die Geschäfte der Grazer FPÖ führe.