Freiwilliger Abstieg: Dieser Verein zieht die Notbremse
Inhalt
- Wirtschaftliche Realität holt Adnet ein
- Der Punkt der Unausweichlichkeit
- Spielergehälter und steigende Kosten
- Blick in die Zukunft des Amateurfußballs
Der SK Adnet sorgt mit einer überraschenden Entscheidung für Aufsehen: Der aktuelle Tabellenfünfte der 1. Landesliga stellt einen Antrag auf freiwilligen Abstieg. Nicht etwa sportliche Probleme, sondern wirtschaftliche Zwänge zwingen den Traditionsverein aus dem Tennengau zu einem drastischen Schritt. Wie es für den Klub weitergeht, steht noch nicht fest – klar ist aber: Die finanzielle Stabilität hat oberste Priorität.
Wirtschaftliche Realität holt Adnet ein
Was Ende März bereits gemunkelt wurde, ist nun offiziell: Der SK Adnet wird den Salzburger Fußballverband (SFV) um den freiwilligen Abstieg bitten. Zwar fehlen den Tennengauern aktuell nur zwei Punkte auf einen Aufstiegsplatz in die Salzburger Liga – doch wirtschaftlich steht der Klub mit dem Rücken zur Wand.
Die ausschlaggebenden Gründe für diesen Schritt liegen in einer verschärften wirtschaftlichen Lage: „In den letzten Monaten bzw. Jahren haben sich unsere Differenzen zwischen Einnahmen und Ausgaben verschoben“, erklärt Florian Widl gegenüber weekend.at, Vorstandsmitglied des SK Adnet. „Sponsoren sprangen ab oder kürzten ihre Zahlungen, während die Erhaltungs- und Spielbetriebskosten stiegen.“ Um den Verein langfristig ohne finanzielle Probleme weiterzuführen, entschied man sich für ein Sparprogramm. Der freiwillige Abstieg in eine der letzten beiden Ligen sei nach vielen Gesprächen der einzig sinnvolle Weg, um finanzielle Stabilität zu erreichen.
Die Zukunft wird auch für viele andere Vereine schwierig. Als einzelner Verein können wir vermutlich nicht viel ausrichten.
Der Punkt der Unausweichlichkeit
Laut Widl war es vor allem die Kaderplanung für die kommende Saison, die die Entscheidung prägte. „Wir mussten uns zwischen sportlichen und finanziellen Zielen entscheiden“, so der Vorstand. Nach intensiven Überlegungen und Gesprächen entschloss man sich, den Verein langfristig auf den richtigen Weg zu bringen – und dabei auch die finanzielle Seite nicht aus den Augen zu verlieren.
Spielergehälter und steigende Kosten
Die finanziellen Belastungen durch gestiegene Spielbetriebskosten, einschließlich der Aufwandsentschädigungen für Spieler, sind ein weiterer entscheidender Faktor. „Mit unserem Hauptsponsor haben wir unsere Pläne besprochen, eine junge Mannschaft aus Eigenbauspielern in einer unteren Liga aufzustellen, und es gab hier volle Unterstützung“, berichtet Widl. Die Entscheidung, in einer unteren Liga zu spielen, wurde positiv aufgenommen, da der Sponsor großen Wert auf Nachwuchs und Regionalität legt.
Blick in die Zukunft des Amateurfußballs
Die Frage nach der Zukunft des Amateurfußballs stellt sich auch in Bezug auf steigende Gehaltsforderungen und wirtschaftliche Belastungen. „Wie aus den Medien zu entnehmen ist, wird die Zukunft auch für viele andere Vereine schwierig“, sagt Widl. „Als einzelner Verein können wir vermutlich nicht viel ausrichten, aber wir gehen diesen Schritt jetzt bewusst und setzen damit vielleicht ein kleines Zeichen.“