Kommentar: Jeder will immer nur das Beste...
Der jähe Niedergang der Black Wings, die aufklärungsbedürftigen Vorwürfe gegen den LASK, die aberwitzige Posse rund um die Schröcksnadel-Nachfolge. Wenn Egomanen im Machtrausch durch die Gegend torkeln und nicht checken, dass sie sich und anderen damit nichts Gutes tun, erkennt man zumeist schnell: Man bewegt sich im Funktionärswesen des Spitzensports. Es sind schon Sittenbilder, die da immer wieder gezeichnet werden. Von bunten Hunden, die offenbar am liebsten nach den eigenen Regeln spielen. Wenn dann in der Folge bei Vereinen oder Verbänden imagemäßig das Dach lichterloh brennt und der gute Ruf längst ruiniert ist, hat jeder dieser Spezialisten „Immer nur das Beste gewollt“.
Und man denkt unwillkürlich an italienische Verteidiger, die sofort nach ihren derben Blutgrätschen den Blick und die Hände himmelwärts richten, um auf unschuldig zu machen. Das alles ist wie ein Schlag in die Magengrube jedes lauteren Drittliga-Funktionärs, der sich für seinen Klub die Haxen ausreißt, um Geschenke für eine vereinsnützige Zeltfest-Tombola aufzustellen. „Österreich hat seit 40 Jahren im Spitzensport ein Funktionärsproblem und wird es auch die nächsten 40 Jahre haben“, formuliert es ein gefrusteter Insider. Nach pandemischen Zeiten eigentlich eine neue Herausforderung, die – so sollte man meinen – auf Sportminister Kogler wartet.